Rockenhausen Nach kulinarischer Nordpfalz-Tour: Makake Udo wieder im Käfig
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Kaum ist er wieder hinter Gittern, hat er dann auch endlich einen Namen: Die Familie, in deren Garten der Makake in den vergangenen Tagen immer wieder aufgekreuzt ist und schließlich gefangen wurde, hat ihn Udo getauft. Udo hatte am 30. Juli seinem Besitzer zufolge einen Produktionsfehler am Gitter seines Käfigs in einem Tierpark in Rockenhausen ausgenutzt und war aus dem Gehege entkommen.
Während seiner Flucht hatte er immer wieder einmal von sich hören beziehungsweise sich sehen lassen – im Stil eines geborenen Entertainers in wohlgesetzten Abständen von ein paar Tagen. Sein Aktionsgebiet reichte dabei mindestens von Niederkirchen im Norden des Landkreises Kaiserslautern bis Dielkirchen, das wenige Kilometer nördlich von Rockenhausen liegt. Im Westen war er mindestens bis nach Reipoltskirchen vorgedrungen, einer Gemeinde im nordöstlichen Landkreis Kusel.
Affe im Schlaraffenland
Der Nordpfalz-Urlaub des Tiers dauerte fast genau zwei Monate – vom 30. Juli bis zum 29. September – und war offenbar kulinarisch lohnend: Udo habe nach dem Einfangen bedeutend mehr gewogen als vor seiner Flucht, berichtet sein Besitzer, der Tierpark-Betreiber Andreas Spieß. Eine Weile lang hatte der Affe sich bei Mirabellenplantagen in der Nähe von Biesterschied, nur wenige Kilometer westlich von Rockenhausen, aufgehalten und sich dort an der Ernte bedient.
Auch sonst bevorzuge das Tier Obst, denn mit Süßem würden er und seine Artgenossen in Gefangenschaft eher kurz gehalten, erklärt Spieß: „Wir füttern etwa 80 Prozent Gemüse, 20 Prozent Obst.“ Mit dem Angebot, das Udo in dieser Jahreszeit in der freien Natur und in Pflanzungen vorgefunden habe, habe er nun acht Wochen lang die Möglichkeit gehabt, „in die Vollen zu greifen“. Eine Gefahr liege für den Affen allerdings in diesem ungewohnt schmackhaften Speiseplan: Wenn er sehr viel Fruchtzucker konsumiert, droht ihm Diabetes, so Spieß.
Um die Gesundheit seines eigensinnigen Schützlings machte sich der Tierpfleger allein wegen der natürlichen Bedingungen dennoch wenig Sorgen – eher schon wegen der Möglichkeit, dass das Tier von einem Auto überfahren werden könnte. Kälte, wie sie in der Pfalz normalerweise vorkommt, mache einem Tier dieser Art hingegen wenig aus: Temperaturen bis minus zehn Grad ertrage der Affe ohne Weiteres. Einen durchschnittlichen Pfälzer Winter hätte Udo also nach Spieß’ Einschätzung überstehen können, zumal das intelligente Tier durchaus in der Lage sei, sich geschützte Stellen zu suchen.
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