Rockenhausen Flüchtiger Affe: Die Rundreise geht weiter

Der Affe – ein Makake – kurz nach seiner Flucht auf einem Hausdach.
Der Affe – ein Makake – kurz nach seiner Flucht auf einem Hausdach.

Rockenhausen, Katzenbach, Niederkirchen – der flüchtige Makake hat in einem Monat ein Gebiet von rund 20 Kilometern erkundet. Jetzt zieht es ihn nach Süden, in den Landkreis Kaiserslautern. Auch die Fallen des Zoobetreibers können ihn bislang nicht bremsen.

Am 29. Juli bricht der Affe aus seinem Gehege im Tierpark Donnersberg in Rockenhausen aus. Mutmaßlich aufgrund eines nicht korrekt verschweißten Drahts im Zaun. Einen Monat und hunderte Facebook-Kommentare später ist der Makake in der gesamten Pfalz bekannt.

Dabei sieht es zu Beginn so aus, als ob die Flucht nur von kurzer Dauer sei. Tierpark-Betreiber Andreas Spieß bemerkt den Flüchtigen kurz nach dessen Ausbruch auf dem Dach eines Zoo-Gebäudes. Da jedoch zu diesem Zeitpunkt eine Gruppe Kinder im Park unterwegs war, suchte der schreckhafte Affe das Weite. Es folgt eine tierische Odyssee durch den Donnersbergkreis – und darüber hinaus.

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Von Rockenhausen geht es nach Katzenbach, Dielkirchen und dann in die Nähe des Zoar-Stammsitzes am Inkelthalerhof. Immer dicht auf seinen Fersen: Spieß mit seinem Team. Dabei ist dieser stets auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen. „Normalerweise bin ich in 20 Minuten vor Ort und kann direkt handeln“, sagt Spieß nach der Sichtung in Katzenbach.

Makake verharrt bei Reipoltskirchen

Beim Aufenthalt des Makaken am Inkelthalerhof herrscht Optimismus. Der Gesuchte hat sich an der ausgelegten Nahrung bedient. „Wenn er Futter kriegt, bleibt er auch an einem Ort“, berichtet Spieß Mitte August. Kurz darauf verlässt der Affe sein Quartier und zieht ins gut zehn Kilometer entfernte Reipoltskirchen im Landkreis Kusel.

Hier lässt er sich dann auch zunächst nieder. Immer wieder sichten Passanten das Tier in der Gegend. Mal kreuzt der Affe den Weg, mal verschwindet er im Mais. Spieß stellt daraufhin eine Lebendfalle auf. Ohne Erfolg: Immer wieder hätten sich Menschen in der Nähe der Falle aufgehalten. Der Affe habe diese gewittert und sei so verschreckt worden.

Um seine Versorgung macht sich Spieß unterdessen „für die nächsten zwei oder drei Monate“ keine Sorgen. Er könne sich von Blättern oder Früchten ernähren. Auch Temperaturen von „sechs, sieben oder acht Grad“ unter Null seien für den aus Asien stammenden Primaten kein Problem.

Suche geht weiter

Doch auch das Quartier im Kreis Kusel verlässt der Affe wieder. Es geht zurück in Richtung Heimat – also Rockenhausen. Dabei handelt es sich jedoch offensichtlich nur um einen Zwischenhalt. Zwei Tage später befindet sich der Makake plötzlich im Landkreis Kaiserslautern, in Niederkirchen. Am Donnerstag soll er hier zuletzt auf dem Friedhof am Ortsausgang gesehen worden sein.

Spieß sucht das Gelände ab, doch der Affe ist wieder verschwunden. Nun hofft der Tierpark-Betreiber das Tier mit Futter anlocken zu können. „Immer wenn er länger an einem Ort ist, versuchen wir ihn anzufüttern.“ Auch die Lebendfalle soll wieder zum Einsatz kommen. Bis diese an einem Ort aufgestellt werden kann, ist jedoch Muskelkraft gefragt. „Sie muss von vier Personen getragen werden“, beschreibt Spieß das kastenförmige Objekt.

Sein Team stehe auch über das Wochenende bereit, auf Sichtungen des Primaten zu reagieren. „Wir sind immer auf Abruf“, sagt Spieß. Auch falls das Tier seine Route in weiter von Rockenhausen entfernt liegende Regionen der Pfalz fortsetzen sollte, würden Lösungen gefunden werden.

Trotz seiner wachsenden Bekanntheit ist der Affe noch immer ohne Namen. Zwar wurden unter den RHEINPFALZ-Posts auf Facebook Vorschläge wie Donner Rocki, Don Rocky oder Karlsson (vom Dach) gemacht, aber bislang konnte sich nicht auf eine Variante festgelegt werden. Falls der Affe längere Zeit in der Westpfalz bleiben sollte, haben ja vielleicht die „Roten Teufel“ vom Betzenberg bei der Namenssuche noch ein Wörtchen mitzureden.

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