Donnersbergkreis Impfstelle Winnweiler: Vor erwartetem Andrang gibt’s noch Impfung ohne Termine

Eine Schließung der kommunalen Impfstelle in Winnweiler kommt momentan nicht in Frage.
Eine Schließung der kommunalen Impfstelle in Winnweiler kommt momentan nicht in Frage.

Selbst ohne Termin kommen Impfwillige in der kommunalen Impfstelle schnell an die Reihe. Doch obwohl derzeit immer mal wieder Leerlauf herrscht im Winnweilerer Festhaus, ist eine Schließung gar kein Thema. Im Gegenteil: Die Einrichtung rüstet sich für einen neuerlichen Andrang.

Fast 11.000 Menschen haben sich in der kommunalen Impfstelle in Winnweiler seit dem 9. Dezember impfen lassen. Dabei handelt es sich überwiegend um Boosterimpfungen, aber auch etwa 500 Erst- und 800 Zweitimpfungen waren darunter. „Der Dezember war sehr spannend, da gab es eine Riesenwelle“, blickt Björn Becker zurück, der von Seiten des Brand- und Katastrophenschutzes gemeinsam mit Kreisentwickler Reiner Bauer für die kommunale Impfstelle zuständig ist.

Mit nur wenig Vorbereitungszeit hatte das Team Anfang Dezember das Festhaus in Winnweiler in eine kommunale Impfstelle verwandelt – ganz ähnlich einem Landesimpfzentrum, nur eine Nummer kleiner. „Wir hatten nur vier Tage Vorlauf, dafür ist alles ziemlich reibungslos gelaufen“, erzählt Becker. Innerhalb kürzester Zeit wurde eine Kapazität für 400 Impfungen pro Schicht geschaffen. Und am Anfang wurde diese Kapazität auch voll ausgeschöpft.

Noch 60 bis 80 Leute im Schnitt

Dann wurde es langsam weniger. „Vor Weihnachten hatten wir schon freie Termine, und zwischen den Jahren sind die Ersten ohne Termin vorbeigekommen“, berichtet Becker. Seit Anfang Januar gehen die Zahlen beständig nach unten, weil die ersten Interessenten durchgeimpft seien – „die erste Welle ist durch“. Sehr schnell sei es gelungen, ein großes Angebot im Kreis zu schaffen, „nicht nur durch die Impfstellen, sondern auch durch viele kommunale Aktionen. Das ging alles sehr zügig“.

In der vergangenen Woche haben noch 60 bis 80 Leute pro Tag im Schnitt die Impfstelle in Winnweiler besucht. In der Woche davor etwa 100 bis 150. Da gebe es zwischendurch schon auch mal Leerlaufzeiten. Seit Januar konnten Impfwillige daher nachmittags auch ohne Termin kommen, seit Montag, 24. Januar, ist das den ganzen Tag über möglich.

Team geht auf Außentermine

Für den Februar sollen die Öffnungszeiten der Impfstelle zunächst mal leicht heruntergefahren werden, berichtet Becker. Die Impfstelle wird erst eine Stunde später, um 10 Uhr, geöffnet und an zwei Tagen pro Woche geschlossen sein. Dann sind die Teams auf Außenterminen unterwegs. „Wir wollen vor allem in die Orte gehen, in denen der Impfbus noch nicht gewesen und aus denen Winnweiler nicht gut erreichbar ist“, erklärt Becker. So hoffen die Impfteams, noch mehr Menschen zu erreichen. Zumal Becker anhand der Zahlen festgestellt hat, dass bei Impfaktionen in den Orten doch nochmal einige Erstimpfungen mehr dabei sind.

„Wir haben momentan die Talsohle erreicht“, fasst Becker zusammen. „Aber ich rechne damit, dass die Zahlen der Impfungen in nächster Zeit wieder hochgehen.“ Zum Beispiel durch die neue Regel für die Immunisierung bei Geimpften mit dem Wirkstoff Johnson & Johnson, die nun auch eine Auffrischungsimpfung brauchen. Oder die Änderung, dass ab 1. Februar Impfnachweise nur noch neun Monate lang ohne Booster in der EU gültig sind. Außerdem sei bald mit dem angepassten Tot-Impfstoff zu rechnen, und dann „gibt es immer noch die große Frage, ob irgendwann noch eine vierte Impfung kommt“. Die Impfstelle in Winnweiler könne deswegen jederzeit wieder auf Normalbetrieb zurückgefahren werden.

Dauerhafte Impfstellen?

Eine Schließung der Impfstelle steht also im Moment nicht im Raum. „Da hat das Land Rheinland-Pfalz auch aus der Vergangenheit gelernt“, sagt Becker. „Es wurde außerdem schon signalisiert, dass es im Rahmen eines staatlichen Impfangebots dauerhafte Impfstellen geben soll.“ Becker geht aber nicht davon aus, dass eine solche dann dauerhaft im Winnweilerer Festhaus sein wird. Als nächstes größeres Projekt steht im Februar ein Kinderimpftag in der Impfstelle an.

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