Zweibrücken-Land Neunsitzer zum Ausleihen: Anfang 2024 soll er kommen
Ein wenig nimmt es Verbandsbürgermeister Björn Bernhard mit Galgenhumor: „Ich hab’ Ihnen doch schon zwei Starttermine genannt“, sagt er im Gespräch mit der RHEINPFALZ. Denn eigentlich sollte das Car-Sharing-Angebot der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land längst laufen. Im Frühjahr 2022 stellte sich die bayrische Firma Mikar im Verbandsgemeinderat vor. Im Herbst 2022 wurde das Frühjahr 2023 als Starttermin genannt, später die Sommerferien. Anfangs ging es darum, genug Werbepartner für das Auto zu finden, nun hängt es am Fahrzeug selbst. Der Neunsitzer sei finanziert, aber Mikar warte noch darauf, dass er geliefert wird.
Wenn das Auto da ist, wird es vor allem für Familien, Gruppen und Vereine interessant sein. Wer mit einer größeren Gruppe wegfahren möchte oder ein großes Auto für einen Transport braucht, kann sich den Neunsitzer ausleihen, der auf dem Gelände der Verbandsgemeindeverwaltung in der Landauer Straße stehen wird. Ausleihen kann ihn sich jeder, wobei es sich nicht um einen Mietwagen handelt. Car-Sharing ist aber deutlich günstiger und einfacher. Eine Firma stellt Autos zur Verfügung, die sich jeder gezielt so lange ausleihen kann, wie er sie braucht. Ein Ford Transit Diesel mit neun Sitzen kostet sieben Euro pro Stunde oder 60 Euro am Tag. 300 Kilometer sind frei, jeder weitere kostet 15 Cent. Außerdem muss man die Spritkosten selbst übernehmen. Das Ganze funktioniert über eine App, ohne Büro oder Rezeption vor Ort.
Elektrisch betriebener Kleinwagen
Die Verbandsgemeinde ist mit diesem Angebot Vorreiter in der Saarpfalz. Im Landkreis Südwestpfalz aber nicht mehr: In Waldfischbach-Burgalben gibt es mittlerweile ebenfalls Car-Sharing. Dort kann man sich seit einigen Wochen ein E-Auto, einen Opel Corsa, ausleihen. Einen elektrisch betriebenen Kleinwagen möchte Zweibrücken-Land in einem zweiten Schritt auch anbieten. Wer wenig Auto fährt, aber ab und zu doch eins braucht, könnte damit ganz auf ein eigenes Auto oder einen Zweitwagen verzichten.
Auch in Zweibrücken selbst gibt es erste, aber noch wenig konkrete Überlegungen im Zusammenhang mit Car-Sharing: Die Stadt möchte den Busbahnhof zu einem Mobilitätsknoten umbauen. In diesem Zusammenhang fiel auch das Stichwort Car-Sharing. Ob das tatsächlich kommt, steht aber noch nicht fest. Anfang Oktober gab es ein Treffen, bei dem Ideen gesammelt wurden. Anschließend konnten die Zweibrücker bis Monatsende ihre Vorschläge noch online einreichen. Ein Stadtplanungsbüro sammelt die Vorschläge und plant einen Arbeitskreis. Am Jahresende soll es drei Varianten geben, wie der Busbahnhof künftig aussehen könnte.