Politik Wörtlich: Über Heiner Geißler

Über die Grenzen der politischen Lager hinweg haben Politiker und Weggefährten Heiner Geißler gewürdigt: als wegweisenden Sozialpolitiker und Erneuerer der CDU die einen, als streitbaren Widerpart die anderen. Beeindruckt hat er sie alle. „Intellektuell herausragend, rhetorisch brillant, streitbar und selbstbewusst.“ Angela Merkel, CDU-Bundesvorsitzende. „Dass er im demokratischen Streit gelegentlich seine polemische Begabung einzusetzen wusste, hat ihm Ärger eingebracht, aber letztlich oft zur Klärung politischer Fragen beigetragen.“ Frank-Walter Steinmeier, Bundespräsident. „Er erinnerte uns immer wieder daran, dem C als unserem Wertekompass die gebührende Beachtung zu schenken.“ Volker Kauder, Vorsitzender der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag. „Unter seiner Leitung entstand das erste Kindergartengesetz, er gründete Sozialstationen und führte das erste Sportförderungsgesetz der Bundesrepublik Deutschland in Rheinland-Pfalz ein. Wir verlieren wirklich einen ganz Großen in unserem Land.“ Malu Dreyer (SPD), Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz. „Über Parteigrenzen hinweg wurde Heiner Geißler als kluger und streitbarer Kopf und auch Querdenker geachtet – dabei hatte er stets die Schwachen und Minderheiten im Blick. Die Menschen werden seine offene, suchende und auch direkte Art vermissen.“ Julia Klöckner, rheinland-pfälzische CDU-Landes- und Fraktionsvorsitzende. „Keiner hat das Amt des Generalsekretärs so gelebt wie Heiner Geißler. Mit seiner Konfliktfähigkeit und Wortgewalt war Heiner Geißler für die CSU immer eine große Herausforderung.“ Edmund Stoiber, ehemaliger bayerischer Ministerpräsident und von 1978 bis 1983 CSU-Generalsekretär. „Gerade in den letzten Jahren war er ein Mahner für die nationale und internationale Politik, um Gerechtigkeit und Umweltverantwortung zu einem höheren Stellenwert zu verhelfen. In dieser Diskussion wird er nun fehlen.“ Kurt Beck (SPD), Südpfälzer und von 1994 bis 2013 rheinland-pfälzischer Ministerpräsident. „Er hat mit der Schlichtung Maßstäbe gesetzt, wie Konflikte in einer Demokratie bewältigt werden können.“ Winfried Kretschmann (Grüne), Ministerpräsident von Baden-Württemberg, über Geißlers Engagement als Vermittler im Streit um das Bahnprojekt „Stuttgart 21“. „Er fühlte sich zeit seines Lebens der christlichen Soziallehre verpflichtet. Wie kaum ein anderer kritisierte er die Fehlentwicklungen des globalen Kapitalismus. Er wird uns fehlen.“ Oskar Lafontaine, ehemaliger SPD-Vorsitzender und späterer Linken-Chef.

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