Porträt Er will CDU-Chef werden: Wer ist Helge Braun?

Arbeitete als Notfallmediziner: Helge Braun.
Arbeitete als Notfallmediziner: Helge Braun.

Im Rennen um den Posten des CDU-Vorsitzenden hat der frühere Chef des Bundeskanzleramts, Helge Braun, seinen Hut am 11. November in den Ring geworfen.

Seit März 2018 war der 49-jährige Helge Braun einer der wichtigsten Vertrauten von Angela Merkel. Die Ex-Bundeskanzlerin hält große Stücke auf den Hessen. Der ehemalige Kanzleramtschef koordinierte schon die Bewältigung der Flüchtlings- und Migrationskrise nach 2015. Auch in der Corona-Krise war Braun für Merkel Dreh- und Angelpunkt in den Bund-Länder-Runden. Doch anders als Merz und Röttgen dürfte Braun in der breiten Öffentlichkeit wenig bekannt sein. Der Bekanntheitsgrad gilt als wichtiger Punkt für die Befragung der rund 400.000 CDU-Mitglieder über den künftigen Parteichef.

Braun gilt als zuverlässig aber uncharismatisch

Wohlgesonnene beschreiben Braun als zuverlässig, immer solide, sehr freundlich und umgänglich, sehr klar und stark mit seinen Argumenten. Diese Art dürfte auch gefragt sein, wenn es darum geht, die nach dem historischen Desaster bei der Bundestagswahl und dem Abschied von Merkel und der Macht verunsicherte Partei wieder aufzurichten. Andererseits monieren Kritiker, Braun sei nicht gerade als mitreißender Redner oder Charismatiker bekannt, der Wählerinnen und Wähler ansprechen und zur CDU zurückholen könne.

Braun wurde in Gießen geboren, machte Abitur und studierte Humanmedizin. Am Universitätsklinikum arbeitete er als Anästhesist und Notfallmediziner. Mit 17 Jahren trat er in die Junge Union ein, kurz darauf in die CDU. Wenn es die rare Zeit zulässt, ackert er mit seiner Frau Katja gern im Garten, trifft Freunde und kauft auf dem Wochenmarkt ein.

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