Corona-Krise Corona-Frust: Wie komme ich aus dem Bett?

Sport daheim – bei Corona-Frust hilft vor allem viel Bewegung.
Sport daheim – bei Corona-Frust hilft vor allem viel Bewegung.

Jetzt bloß nicht in ein Gefühlstief rutschen – Ein Corona-Ratgeber hilft

Der zweite Lockdown ist für viele Menschen psychisch schwieriger auszuhalten als der erste. Sie fühlen sich gelähmt, manche sind einsam und traurig, und draußen herrscht die dunkle Jahreszeit. Ein Ratgeber, der gerade im Internet häufig geteilt wird, kämpft mit vielen Tipps und Übungen gegen die Frustration an.

Erstellt hat ihn ein Team um Leonhard Schilbach, ein Facharzt für Psychiatrie am Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München. Der Leitfaden wendet sich vor allem an jene, die ohne Arbeit sind und viel Zeit daheim verbringen. Die Ratschläge sollen die Antriebslosigkeit bekämpfen und verhindern, dass man in ein Gefühlstief rutscht.

In sich reinhorchen

Zum Anfang wird ein Blick in das Innere empfohlen. Man soll in sich reinhorchen, sich selbst, seinen Körper und das eigene Befinden beschreiben. Wer das eigene Verhalten analysiert, so der Facharzt, wird auch seine drängendsten Probleme erkennen. Möglicherweise hat man Schwierigkeiten, morgens aus dem Bett zu kommen. Oder einem ist langweilig. Für die psychische Gesundheit sei es wichtig, einen geregelten Tagesablauf zu haben. Vieles fällt ja weg: Hobbys, Treffen mit Freunden, bei einigen die tägliche Arbeit. Im Tagesplan können Dinge stehen, die man regelmäßig tun soll. Etwa immer nach dem Frühstück ein Telefonat mit einem Bekannten oder Verwandten führen, einen festen Zeitpunkt für einen Spaziergang wählen oder das Kochen zu einem wiederkehrenden Ritual machen.

Der Tag braucht eine Struktur

Diese festen Programmpunkte sollte man mit Uhrzeiten aufschreiben und wie einen Stundenplan abarbeiten. Auch wird geraten, eine Liste zu führen mit Aktivitäten, die einem Spaß machen, die einen entspannen, etwa Musik hören, online shoppen oder Fahrrad fahren. Zu wissen, was man sich vornimmt, könne Ängste nehmen und Grübelgedanken verjagen, sagt Schilbach. Die Strukturierung des Tages gebe einem auch das Gefühl, selbst das Leben zu steuern und selbst zu bestimmen, was man wann mache.

Ein weiterer Tipp: Wer mit Partner oder Partnerin zusammenlebt, muss auch darüber sprechen, wie man Zeit alleine verbringen kann – und für diesen Wunsch Verständnis aufbringen.

x