Politik 20 000 Flüchtlinge gerettet

«Berlin.» Die Deutsche Marine hat im zentralen Mittelmeer in den vergangenen zwei Jahren mehr als 20.000 Flüchtlinge aus Seenot gerettet.

Die Zahlen umfassen nach Angaben des Einsatzführungskommandos in Potsdam sowohl die Einsätze der Bundeswehrmission „Seenotrettung Mittelmeer“ als auch die der Deutschen Marine im Verbund der EU-Marinemission „Sophia“. Ab dem 7. Mai 2015 waren zwei Schiffe der Deutschen Marine im nationalen Auftrag beteiligt, seit dem 30. Juni 2015 sind die Schiffe dem Einsatz Eunavor Med („Sophia“) unterstellt. Zuletzt rettete die Besatzung des Tenders „Rhein“ am 15. April im Zuge von mehreren Rettungseinsätzen insgesamt 1181 Menschen aus dem Meer und brachte sie nach Italien. Insgesamt kommt „Sophia“ auf rund 36.700 Gerettete. Das bisherige Mandat des Bundestags für die EU-Mission endet zum 30. Juni. Angesichts der dramatischen Berichte über gesunkene Flüchtlingsboote forderte der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Hellmich (SPD), eine Fortsetzung der Seenotrettung. Durch die Beteiligung der Bundeswehr hätten viele Menschen gerettet werden können, sagte Hellmich den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Das müssen wir weitermachen.“ Gleichzeitig müsse stärker auf die Leistungsfähigkeit der Besatzungen und ihrer Schiffe geachtet werden. Hier würden oft Grenzen erreicht. Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) haben Schiffe verschiedener Nichtregierungsorganisationen, der EU-Grenzschutzbehörde Frontex und Marine-Schiffe allein in den vergangenen vier Tagen 6600 Migranten aus Seenot gerettet. Seit Beginn des Jahres seien es fast 50.000 Menschen gewesen. Die meisten der Bootsflüchtlinge wagen von der libyschen Küste aus die gefährliche Fahrt übers Meer, um nach Europa zu gelangen. Deutsche Hilfsorganisationen müssen sich vor dem italienischen Parlament gegen den Verdacht verteidigen, bei der Bergung von Flüchtlingen mit Schleusern zusammenzuarbeiten. Die Organisationen Jugend Rettet und Sea Watch sowie Sea Eye sollen vom Verteidigungsausschuss des Senats in Rom befragt werden. kommentar seite 2

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