Rhein-Pfalz-Kreis Sperrmüll-Sammlung wird es so nicht mehr geben

Gehören zum Sperrmüll: Möbelholz und Restsperrmüll wie Matratzen und Polstermöbel.
Gehören zum Sperrmüll: Möbelholz und Restsperrmüll wie Matratzen und Polstermöbel.

Weil die Verwaltung des Rhein-Pfalz-Kreises im Oktober durch einen Hackerangriff lahmgelegt wurde und dabei auch die Daten für die Sperrmüll-Abfuhr nicht mehr verfügbar waren, organisierte der Eigenbetrieb Abfallwirtschaft einen Sammeltermin für jede Kreisgemeinde. Das Interesse der Bürger war groß, das Entsorgungsunternehmen Zeller musste Sonderschichten fahren.

Zum Ende des Jahres ist das Interesse bei den Bürgerinnen und Bürgern an einem Sperrmülltermin groß. Der für den Eigenbetrieb Abfallwirtschaft (Eba) im Rhein-Pfalz-Kreis zuständige Beigeordnete Volker Knörr (CDU) kann ein Lied davon singen. „Ende November rufen viele an und wollen, dass ihr Sperrmüll noch vor dem Jahresende abgeholt wird. Da gibt es einen riesigen Run auf die Termine“, berichtet Knörr von seinen Erfahrungen.

Jeder Haushalt im Rhein-Pfalz-Kreis darf pro Jahr sechs Kubikmeter Sperrmüll vor sein Haus stellen, damit dieser kostenfrei abgeholt wird. Entweder kann dieses Jahreskontingent in zwei Abfuhren oder bei einem Termin in Anspruch genommen werden. In jedem Fall ist eine Terminvereinbarung bei der Kreisverwaltung notwendig. Ende Oktober wurde die Behörde jedoch Opfer einer Hackergruppe, die das Computer- und das Telefonsystem lahmlegte. Die Mitarbeiter konnten daher nicht mehr auf bereits gebuchte Sperrmülltermine zugreifen, und auch keine weiteren zum Jahresende planen, sodass die Terminvereinbarung nicht mehr möglich war. Der Eba organisierte daraufhin rasch eine Straßensammlung für jede Kreisgemeinde. Seit Ende November gab es pro Ort im Rhein-Pfalz-Kreis einen Termin, an dem Bürger ihren Sperrmüll an den Straßenrand vor ihr Haus stellen konnten. Die Rede war von einer Höchstmenge von bis zu sechs Kubikmetern, die bereitgestellt werden durfte.

Einige stellen zu viel raus

Die Straßensammlung stieß auf großes Interesse bei den Kreisbürgern. Nach Angaben von Volker Knörr wurde allerdings die Menge an bereitgestelltem Sperrmüll teilweise deutlich überschritten. Das Entsorgungsunternehmen Zeller musste Sonderschichten einlegen und laut Knörr auch am darauffolgenden Tag nach dem jeweiligen Abfuhrtermin noch durch die Straßen fahren und Sperrmüll einladen. Knörr verweist darauf, dass die Zeller-Mitarbeiter ebenso darauf eingestellt waren, am Morgen des Heiligen Abends und des Silvestertags durch die Straßen zu fahren, damit der Sperrmüll rechtzeitig zum Fest beziehungsweise zum Jahreswechsel beseitigt ist. Letztgenanntes hat einen ernsten Hintergrund: Denn Sperrmüll, der am Silvesterabend noch auf der Straße steht, sei ein Brandrisiko, sagt Knörr und beruft sich dabei auf Hinweise der Feuerwehr. In Dudenhofen und Hanhofen war der Sammeltermin kurz vor Weihnachten am 23. Dezember, in Otterstadt und Waldsee kurz vor dem Jahreswechsel am 30. Dezember.

Mehrarbeit für Zeller

Abgesehen von den Haushalten, die das Sperrmüllkontingent überschritten hätten – was die Allgemeinheit zahlt –, sei eine solche Straßensammlung an sich schon aufwendig für das Entsorgungsunternehmen. Bei der Terminvereinbarung vor dem Hackerangriff hatten die Zeller-Mitarbeiter pro Tag etwa 90 Haushalte anzusteuern, nun „mussten sie blind raus und alle Straßenzüge abfahren, was sehr viel Zeit kostet“, macht Kreisbeigeordneter Knörr deutlich.

Eine Straßensammlung soll es deswegen nicht mehr geben. Der Eba plant, ab dem neuen Jahr wieder mit Sperrmüllterminen auf Abruf. Die Beantragung ist laut Knörr telefonisch unter 0621 5909-5555 möglich. An den technischen Voraussetzungen für eine Onlineterminvereinbarung werde noch gearbeitet, heißt es vom Eigenbetrieb Abfallwirtschaft. Eine Anmeldung müsse vier bis sechs Wochen vor dem gewünschten Termin erfolgen. Bei der Terminvereinbarung sollen die Bürger ihre Objektnummer bereithalten, die auf dem letzten Abfallgebührenbescheid steht, informiert Kreisbeigeordneter Knörr.

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