Ludwigshafen Stromausfall: 1000 Notrufe, steckengebliebene Aufzüge – Details zur Ursache

Ein ungewohnter Anblick: Die fast lichtlose Rhein-Galerie in Ludwigshafen.
Ein ungewohnter Anblick: Die fast lichtlose Rhein-Galerie in Ludwigshafen.

Der lange Stromausfall am Freitagabend hat bei der Ludwigshafener Feuerwehr für viele Einsätze gesorgt. So mussten acht Personen aus steckengebliebenen Aufzügen befreit werden, zwei Menschen waren auf Firmengeländen gefangen, weil die Sicherheitssysteme keine Türen mehr öffneten. Neunmal lösten Brandmeldeanlagen aus – alles Fehlalarme, wie die Feuerwehr mitteilt. Dazu kamen weitere Einsätze, beispielsweise ein Beatmungspatient, der von seiner Wohnung ins Klinikum Ludwigshafen transportiert werden musste.

Zufahrt zum St. Annastift in Ludwigshafen.
Ludwigshafen

Stromausfall: Notstromversorgung in Krankenhaus springt nicht an

Berufsfeuerwehr, freiwillige Feuerwehr und Technisches Hilfswerk, Rettungsdienst, der Leitende Notarzt und der organisatorische Leiter des Rettungsdiensts, die Schnelleinsatzgruppen des Katastrophenschutzes der Johanniter Unfallhilfe, des DRK, der DLRG und des Arbeiter-Samariter-Bundes sowie die Notfallseelsorge seien im Einsatz gewesen, insgesamt 190 Leute, schreibt die Feuerwehr. Unterstützung sei auch von der Feuerwehr der Stadt Mannheim gekommen. Insgesamt seien rund 1000 Notrufe zwischen 19 und 0 Uhr eingegangen. Die Ludwigshafener Polizei war nach eigener Mitteilung vor allem mit Alarmanlagen beschäftigt, die wegen des Ausfalls Fehlalarm gaben. "Besondere Einsatzlagen" habe es nicht gegeben. 

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Auch in Frankenthal war die Feuerwehr in erhöhter Alarmbereitschaft, bereit hielten sich auch die Werksfeuerwehren von KSB, Renolit und Howden, um möglichst viele Fahrzeuge mit eigenem Löschwasser zur Verfügung zu haben, wie die Wehr in einer Mitteilung erklärt. Durch den Stromausfall gab es nämlich einen Druckabfall im Wasserleitungsnetz, sodass im Fall eines Feuers möglicherweise kein Wasser aus dem Netz zum Löschen zur Verfügung gestanden hätte. In Frankenthal habe es vier Brandalarme während des Ausfalls gegeben - jedes Mal Fehlalarm. 119 Personen seien in der Stadt im Einsatz und in Alarmbereitschaft gewesen. 

Stromausfall in Grünstadt: Nur das Krankenhaus ist dank Notstromversorgung hell erleuchtet.
Leiningerland/Grünstadt

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Stromausfall: So war die Nacht für die Feuerwehr

Seit etwa 1 Uhr am Samstagmorgen sind alle Stadtteile wieder mit Strom versorgt. Dies teilte eine Sprecherin der betroffenen Pfalzwerke mit. So sei seit Mitternacht beim Umspannwerk Mundenheim und beim Umspannwerk Mitte die Versorgung wiederhergestellt, hieß es. Bereits seit 22.45 Uhr fließt laut den Angaben in allen Stadtteilen, die an das Umspannwerk Mundenheim angebunden seien, wieder Strom.

Die beiden Umspannwerke seien gegen 19.24 Uhr am Freitagabend aus Sicherheitsgründen automatisch abgeschaltet worden, teilen sowohl Pfalzwerke als auch Technische Werke Ludwigshafen (TWL) mit. Es habe im Umspannwerk Mundenheim einen Kurzschluss gegeben, der dazu geführt habe, dass vier Hochspannungsleitungen (110 Kilovolt) abgeschaltet wurden; anschließend sei das Umspannwerk und sein Pendant im Stadtteil Mitte abgeschaltet worden, was zum Stromausfall geführt habe.

Der Schaden habe einen Schalter betroffen, der das Umspannwerk mit seinem Pendant im Stadtteil Mitte verbinde. In der Mundenheimer Anlage gebe es Bauteile, die von den Technischen Werken Ludwigshafen (TWL) betrieben würden, und andere, die den Pfalzwerken gehörten. Der betreffende Schalter gehöre den TWL, warum er ausgefallen sei, werde in den nächsten Tagen von den Werken analysiert.

Laut den Pfalzwerken konnten die ersten Teilnetze in Oppau und Frankenthal nach zwölf Minuten wieder in trieb genommen werden, weitere Teile folgten um 22.20 Uhr. Nach Mitternacht war überall in Ludwigshafen das Licht wieder an. Das ebenfalls von dem Ausfall betroffene Grünstadt nennen die Pfalzwerke in ihrer Mitteilung nicht.

Auch Straßenbahnen in der zweitgrößten Stadt in Rheinland-Pfalz waren von dem Ausfall betroffen, wie ein Sprecher der Polizei am Freitagabend mitteilte. Laut dem Rhein-Neckar-Verkehr kam es im gesamten rnv-Verkehrsgebiet Ludwigshafen zu massiven Fahrtausfällen.

Laut einer TWL-Vertreterin gab es im Wassernetz der Werke Druckschwankungen, die auch zu zwei Rohrbrüchen geführt hätten. Ein Zusammenhang mit dem Stromausfall – der Druck im Wassernetz wird unter anderem durch strombetriebene Pumpen reguliert – könne nicht ausgeschlossen werden.

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