Annweiler B10-Ausbau: Entscheidung zu Tunnelvariante dauert länger
Die Frage, wie die Tunnelstrecke zwischen dem Wellbachtal und Annweiler-Queichhambach vierstreifig ausgebaut wird, ist wohl die heikelste in der ganzen B10-Diskussion. Im Februar 2022 ging das Auswahlverfahren für jenen Abschnitt in die finale Runde. Im Raumordnungsverfahren entscheidet die Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd (SGD), welche der zehn möglichen Ausbauvarianten für den neun Kilometer langen Abschnitt das Rennen macht. Nach rund einem Jahr sollte die Entscheidung fallen. Das wäre jetzt. Doch der Beschluss lässt noch auf sich warten. Wie die SGD auf Anfrage der RHEINPFALZ mitteilt, wurden 39 Träger öffentlicher Belange beteiligt. Zudem hatte die breite Öffentlichkeit bis Ende Mai die Gelegenheit, ihre Meinung zu dem Vorhaben zu äußern. Von beiden Seiten seien zahlreiche, äußert umfangreiche und komplexe Stellungnahmen eingegangen. Diese habe die SGD zur Erwiderung und Berücksichtigung im weiteren Planungsprozess an den Landesbetrieb Mobilität (LBM) in Speyer als Vorhabenträger weitergegeben, so Pressesprecherin Nora Schweikert. Fazit: „Aufgrund des großen Umfang dauert die Bearbeitung durch den LBM immer noch an, da sich einige Einwendungen als sehr komplex herausgestellt haben.“ Erst nach der Antwort des LBM könne die SGD weitere Verfahrensschritte einleiten.
Der LBM hatte im Vorfeld des Raumordnungsverfahrens zehn mögliche Ausbauvarianten geprüft und bewertet. Die Vorzugsvariante des LBM ist eine Tunnelstrecke nahezu parallel zur bisherigen mit einem 100-Meter-Kreisel bei Annweiler-West. Die Anrainer-Kommunen halten in ihrer Forderung nach einem vierspurigen Basistunnel fest. Die von der Interessensgemeinschaft Queichhambach/Gräfenhausen eingebrachte „Bürgervariante“ mit Trog bei Queichhambach war jedoch in der Beurteilung des LBM weit abgeschlagen. Daraufhin hatten die Kommunen Zweifel an den Bewertungskriterien des LBM geäußert.