In eigener Sache LeseWert zeigt, warum Muss-Themen ein Muss sind

Am intensivsten gelesen werden Themen, die alle Menschen im Alltag betreffen: Die Maskenpflicht beim Einkaufen ist so ein Beispi
Am intensivsten gelesen werden Themen, die alle Menschen im Alltag betreffen: Die Maskenpflicht beim Einkaufen ist so ein Beispiel.

Jeden Tag wird in der Redaktion darüber diskutiert, welche Themen wir aufgreifen sollen. Ob unsere Berichterstattung den Nerv der Leser trifft, konnten wir bisher nur vermuten. „LeseWert“ lieferte Ergebnisse. Wir wissen nun, wo wir richtig lagen und was wir besser machen können.

Muss-Themen sind ein Muss. Das ist eines dieser Bauchgefühle, das die Scans der Testleser mit Zahlen belegt haben. Am besten gelesen werden Themen, die alle Leser im Alltag betreffen: Die Maskenpflicht beim Einkaufen ist so ein Beispiel. Damit ist jeder konfrontiert, denn jeder Mensch muss einkaufen. Wer die Einführung dieser Regel nicht mitbekommen hatte, durfte ohne Maske nicht in den Supermarkt. Kriminalität, Pendeln, Gesundheitsversorgung, Katastrophen und Unwetter – die Liste der Muss-Themen ist umfangreich. Dank „LeseWert“ haben wir unser Gespür dafür schärfen können. Das hilft uns bei der Themenplanung.

Kann- und Soll-Themen haben es schwer

Deutlich schwerer haben es bei den Lesern dagegen sogenannte Kann- oder Soll-Themen. Kann-Themen können durchaus interessant und unterhaltsam sein. Wer sie aber nicht liest, hat dadurch keine Nachteile im Alltag. Dazu zählen beispielsweise Porträts, Reportagen, Ausflugstipps oder Gerichtsberichte. Zu den Soll-Themen gehören Beiträge, von denen die Redaktion glaubt, dass man sie lesen sollte, um gut informiert durch den Alltag zu kommen. Doch nur weil die Redaktion glaubt, dass die Texte gelesen werden sollten, heißt das noch lange nicht, dass das auch der Fall ist. Ganz im Gegenteil. Themen aus der Politik – egal, ob auf Bundesebene oder im Gemeinderat – gehören beispielsweise zu dieser Kategorie. „LeseWert“ hat uns gezeigt, dass bei Kann- und Soll-Themen eine gute Präsentation und ein gelungener Texteinstieg ausschlaggebend dafür ist, ob ein Artikel gelesen wird oder nicht. Die Redaktion muss den Lesern schon in Überschrift und Vorspann deutlich machen, warum es sich lohnt, diese Texte zu lesen.

Regionalität kommt bei den Lesern an

Die Regionalität ist für die RHEINPFALZ als Zeitung für die Pfalz ebenfalls ein wichtiger Aspekt. Immer wenn es uns gelingt, Entwicklungen aus der Welt- und Bundespolitik an konkreten Beispielen von Menschen oder Unternehmen aus der Pfalz zu erklären, kommen die Texte bei den Lesern gut an. Das gilt insbesondere für Politik- und Wirtschaftsseiten, aber auch für das Zeitgeschehen. Daher ist es nicht verwunderlich, dass die Südwestdeutsche Zeitung, die das Wichtigste aus der Landespolitik und der Pfalz aufgreift, überdurchschnittliche Lesewerte hat.

Sport und Kultur gewinnen neue Leser

Auf unseren Wirtschaftsseiten haben wir gesehen, wie wichtig die Leserperspektive ist. Verbraucher-Tipps und Ratgeber für den Alltag werden oft besser gelesen als die klassische Wirtschaftsnachricht. Das heißt aber nicht, dass es die künftig nicht mehr geben wird. Gleiches gilt für Rezensionen auf der Kulturseite oder die Ergebnisberichterstattung auf der Sportseite. Vor allem die erste Messwelle hat gezeigt, dass solche Texte eher niedrige Lesewerte einfahren. Das war ernüchternd für die Kollegen, die sich so manche Abende bei Aufführungen und Konzerten um die Ohren schlagen oder bis kurz vorm Andruck der Zeitung an den Seiten arbeiten, um möglichst viele Ergebnisse aktuell im Blatt zu haben.

In der zweiten Welle wollten wir mit solchen Texten experimentieren – dann kam der Corona-Lockdown und die Terminbücher der Redaktion waren plötzlich leer. Trotzdem mussten die Leser nicht auf die täglichen Sport- und Kulturseiten verzichten. Die Kollegen berichteten, wie Künstler und Sportler durch die Krise kommen, sie griffen gesellschaftliche Debatten auf, boten Serien- statt Filmkritik, Fitnesstipps statt Spielberichte, oder sie warfen einen Blick in die Geschichte. So ist es gelungen, Kultur- und Sportseiten für mehr Leser zu öffnen. Dadurch sind die Lesewerte dieser Ressorts im Vergleich zum Vorjahr sogar gestiegen.

LeseWert-Ergebnisse: Freie Themen faszinieren die Leser

Leitartikel: Ein Lob den Lesern

So funktioniert LeseWert

pirbesteartikel
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