Saach blooß – die Dialektserie Volle Pfälzer Absicht: „Des hot se fer extra gemacht“
„Was isch dann des fer änner? Macht des fer extra? Hawwich jetzt mei E-Mail an ,Saach blooß’ fer ummesunscht g’schriwwe? Fer was froocht er uns dann jedesmol nooch emme Pälzer Begriff, wann’s dann hinnenooch hääßt: Nix fer ugut, des war blooß fer Bleedsinn, de Platz langt nit fer zum Erkläre fer alles. Geht’ s noch?“
Jedenfalls: Die Präposition „für“ kommt in ihrer Ursprungsform in Sätzen vor wie „Kerwegeld für die Enkel“, „Zeit für die Familie“ oder „Opium fürs Volk“. Irgendjemandem kommt hier irgendetwas zugute. Das funktioniert im Hochdeutschen und im Dialekt, siehe: „en Quetschekuche fer de Unkel Kurt“, „Winnle fers Bobbelsche“. Logischerweise gibt es auch negative Varianten, bei denen das Gute sich ins Negative wandelt: „En Aaschiss fer de Lehrling“, „Stroofzettel fer die Raser“.
Bei unserer Frage für diese Folge ging es uns allerdings um etwas anderes und typisch Dialektales: Wir wollten wissen, was es mit den Konstruktionen „fer gern“ und „fer extra“ auf sich hat. „Des hot der Babbsack fer extra gemacht“, schreibt zum Beispiel Bertram Steinbacher aus Lingenfeld, der die Übersetzung gleich mitliefert: „Fer extra“ und „fer gern“ bedeuten „absichtlich“ oder „gezielt“. Hier stehen also der Antrieb und die Motive im Vordergrund. „Zum Trotz“ lautet eine Übersetzung von Claus Becker aus Mauchenheim, und „die Karin un die Elke vun de Haßlocher Sparkass“ bringen „fer extra“ die offene Provokation ins Spiel: „Noch enner druffsetze“, um jemanden zu ärgern oder „dem Fass den Boden auszuschlagen“. Das sanftere „Des hab ich net fer gern gemacht“ sei dagegen eine Entschuldigung, wenn man zum Beispiel aus Versehen „etwas kaputt gemacht“ hat, schreiben die Haßlocherinnen.
„Was macht er dann jetzt widder fer Ferz? Mer määnt grad, der geht uns fer extra uff de Senkel. Der isch jo fer gar nix zu gebrauche! Fer denn muss mer sich se dood schämme! Wann du mit dem zu du hoscht, bischt du fer dei Leewe g’strooft! Mit dem zu du hawwe? Fer kä Geld vun de Welt!“
Wenn die Präposition „für“ einem Zweck oder einer Bestimmung dient, kommen wir dem Dialektphänomen einen Schritt näher. Heißt es im Hochdeutschen: „Was wünschst du dir zum Geburtstag?“ oder „Was wünschst du dir zu Weihnachten?“ lautet die pfälzische Version „Was hettschte dann gern (oder: gere) fer de Geburtsdaach/fer Weihnachte?“ Das pfälzische „für“ ersetzt also ein „zu“ – zum Beispiel auch in der Formulierung „fer nichts (statt ,zu nichts’) zu gebrauche“.
Was uns zur Besonderheit an den Konstruktionen „fer gern“ oder „fer extra“ führt: In diesen beiden Fällen ersetzt das „fer“ nämlich gerade kein hochdeutsches Wort, sondern das „fer“ wird zusätzlich eingefügt, obwohl es vollkommen überflüssig ist. „Des hawwich gern (extra) gemacht“ würde genauso funktionieren und dasselbe bedeuten wie „Des hawwich fer gern (fer extra) gemacht.“
Ein besonderes Anwendungsbeispiel hat Doris Rittmann aus Birkenheide parat. Die Erinnerung daran hat sie ihr Leben lang begleitet, schreibt sie: „Als Schülerin wurde ich im Unterricht mehrmals von einem Jungen von hinten an meinen Zöpfen gezogen. Ich drehte mich um und schlug ihm mit dem Griffelkasten auf den Kopf. Die Lehrerin stellte mich zur Rede und ich gab wohl zur Antwort: ,Ich hab so en Zorn gehabt, do hab ich des fer extra gemacht.’ Die Strafe folgte – aber ich war tief befriedigt, dass ich Ordnung geschaffen hatte.“
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