Coronavirus Wissenschaftler warnen vor Ende der Maskenpflicht

Die Maskenpflicht in Schulen ist besonders umstritten.
Die Maskenpflicht in Schulen ist besonders umstritten.

Die Pflicht, an bestimmten Orten Masken zu tragen, wird immer stärker in Frage gestellt. Der Landeselternbeirat fordert dies für die Schulen. Wissenschaftler fürchten indes, dass die Pandemie wieder angeheizt werden könnte.

Eine generelle Aufhebung der Maskenpflicht könnte nach Ansicht von Wissenschaftlern enorme Konsequenzen haben. „Wenn wir nach dem Wegfall der Testpflicht in vielen Situation nun auch noch die Maskenpflicht fallen lassen, sind wir im Grunde in einem ungestörten Leben wie vor der Pandemie“, sagte Eberhard Bodenschatz vom Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation in Göttingen. Das Virus aber sei noch da und wesentlich infektiöser durch Mutationen. „Warum soll die Pandemie dann nicht wiederkommen?“. Auch die Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Epidemiologie, Eva Grill, hält es vorerst für wichtig, zumindest drinnen weiterhin Maske zu tragen.

Eltern wollen Ende der Maskenpflicht

Zum Beginn des Präsenzunterrichts an allen Schulen in Rheinland-Pfalz hat die Vertretung der Eltern die Maskenpflicht im Unterricht in Frage gestellt. Bei einer Online-Sitzung des Landeselternbeirats wurde ein Antrag mehrheitlich angenommen, der die Aufhebung der Maskenpflicht und der Abstandsgebote fordert.

Der Vorsitzende des Deutschen Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger, ist indes dafür, die Maskenpflicht und regelmäßige Tests in diesem Schuljahr beizubehalten. Es gebe noch immer erhöhte Infektionszahlen in der Gruppe der Kinder und Jugendlichen, die bisher kaum geimpft seien, begründete Meidinger. „Auch rund 50 Prozent aller Lehrkräfte verfügen noch nicht über einen vollständigen Impfschutz.“

Söder wundert sich über Spahn

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hält die derzeitige Corona-Infektionslage für den richtigen Moment, um ein Ende der Maskenpflicht einzuleiten. Diese könne in einem ersten Schritt „draußen grundsätzlich entfallen“, sagte er der Funke Mediengruppe. Spahn empfahl ein stufenweises Vorgehen. In Regionen „mit sehr niedriger Inzidenz und einer hohen Impfquote“ könne die Maskenpflicht „nach und nach“ auch drinnen beendet werden.

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) äußerte Verwunderung über die Bundesregierung. Der Bund mache „ohne jede Zuständigkeit“ Vorschläge für einen Bereich, für den die Bundesländer verantwortlich seien. Söder sagte, er könne bei einem Ende der Maskenpflicht nur zur Zurückhaltung raten. In die gleiche Kerbe schlug der Handelsverband Deutschland: „Wir müssen jetzt alles vermeiden, was die erfolgreiche Bekämpfung der Pandemie gefährdet und möglicherweise in einen nächsten Lockdown führt“, teilte er mit. Einen „vernünftigen Fahrplan für einen Ausstieg aus der Maskenpflicht“ forderte wiederum die FDP-Gesundheitspolitikerin Christine Aschenberg-Dugnus.

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