Politik Türkei: Rüstungsdeal mit Russland

«Istanbul/Berlin.» Die Türkei kauft Russlands modernstes Raketenabwehrsystem vom Typ S-400 und heizt damit Sorgen in der Nato über eine Orientierung des Bündnispartners Richtung Moskau an.

Sowohl Kremlberater Koschin als auch der türkische Präsident Erdogan bestätigten, dass der Vertrag unterschrieben sei. Erdogan ergänzte, die Türkei habe nach seinem Kenntnisstand schon eine Anzahlung geleistet. Türkischen Medienberichten zufolge soll der Rüstungsdeal mit umgerechnet 2,1 Milliarden Euro zu Buche schlagen. Der Kauf des Raketenabwehrsystems von einem Nicht-Nato-Mitglied dürfte im Westen Sorge hinsichtlich der technischen Kompatibilität mit der Ausrüstung der Allianz hervorrufen. US-Vertreter hatten bereits vor dem Abschluss des Vertrags das Vorhaben kritisiert. Die größeren Rüstungsexporte aus Deutschland in die Türkei sind dagegen nach Angaben von Bundesaußenminister Gabriel (SPD) auf Eis. Grund sind die Spannungen mit Ankara. Die Türkei verurteilte den Exportstopp als Rückschlag im Kampf gegen den Terror. „Deutschland sollte Sicherheitsangelegenheiten aus politischen Diskussionen heraushalten“, sagte der türkische Europa-Minister Celik.

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