Nahostkonflikt Raketen in Richtung Jerusalem abgefeuert

In Ashkelon startet eine israelische Abfangrakete des Systems „Iron Dome“.
In Ashkelon startet eine israelische Abfangrakete des Systems »Iron Dome«.

Die Kämpfe zwischen der israelischen Armee und dem palästinensischen Islamischen Dschihad sind weiter eskaliert.

Die Bundesregierung hat sich beunruhigt über die jüngste Eskalation der Gewalt im Nahen Osten gezeigt. Die Entwicklungen im Gazastreifen und in Israel seien „Anlass zu großer Sorge“, erklärte eine Sprecherin des Auswärtigen Amts am Sonntag. „Wir verurteilen den Raketenbeschuss israelischer Städte und Gemeinden auf das Schärfste; er muss sofort aufhören.“

Israel könne sich wie jeder andere Staat auf das Selbstverteidigungsrecht berufen, unterstrich die Sprecherin. „Zivilisten dürfen niemals das Ziel von Angriffen sein.“ Es gelte nun, „eine weitere Eskalation zu verhindern und größtmögliche Zurückhaltung sowie die völkerrechtlich gebotene Verhältnismäßigkeit zu wahren“, mahnte die Sprecherin zugleich.

Militäraktion „Morgengrauen“

Der Konflikt zwischen der israelischen Armee und Islamisten im Gazastreifen hat sich im Verlauf des Wochenendes zugespitzt. Im Rahmen der Militäraktion „Morgengrauen“ tötete die israelische Armee auch den südlichen Kommandeur der Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad (PIJ), wie das Militär am Sonntag mitteilte.

Erstmals in dieser Runde der Gewalt schossen militante Palästinenser Raketen auch auf Jerusalem. Seit Beginn der Operation am Freitag wurden nach Armeeangaben mehr als 500 Raketen aus dem Gazastreifen abgefeuert. Auch am Sonntag heulten in zahlreichen Städten die Warnsirenen. Fast alle der Geschosse, die israelische Wohngebiete bedrohten, konnten demnach aber von der Raketenabwehr Iron Dome abgefangen werden.

Armee veröffentlicht Videoaufnahmen

Die israelische Armee griff in der Nacht zum Sonntag mehrere Ziele im Gazastreifen an. Seit Beginn der Angriffe am Freitag starben nach palästinensischen Angaben 31 Palästinenser. Mindestens 265 seien verletzt worden. Unter den Toten sind demnach neben weiteren PIJ-Mitgliedern sechs Kinder und vier Frauen. Israel macht den Islamischen Dschihad jeoch für den Tod von fünf Kindern und einem Erwachsenen im Flüchtlingslager Dschabalia verantwortlich. Nach Angaben des Militärs wurden sie durch eine fehlgeleitete Dschihad-Rakete getötet. Dazu veröffentlichte die Armee am Sonntag Videoaufnahmen. Etwa 120 der seit Freitag abgefeuerten Raketen seien im Gazastreifen selbst eingeschlagen.

Zu Beginn der Militäroperation hatte Israel den Dschihad-Militärchef Taisir al-Dschabari und weitere PIJ-Mitglieder getötet. Der Eskalation vorangegangen war die Festnahme eines PIJ-Anführers im Westjordanland am vergangenen Montag. Die eng mit Israels Erzfeind Iran verbundene Gruppe wird von der EU und den USA als Terrororganisation eingestuft.

Kommentar: Die Gefahr eines Flächenbrands bleibt akut

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