Fragen und Antworten Blockaden sind für „Aufstand der letzten Generation“ legitim

Polizisten schreiten Ende Januar gegen die Blockade einer Autobahnabfahrt in Hamburg ein.
Polizisten schreiten Ende Januar gegen die Blockade einer Autobahnabfahrt in Hamburg ein.

Diese Klima- und Umweltaktivisten setzen auf spektakuläre Aktionen wie Hungerstreiks und Straßenblockaden Sie wollen damit ihre Forderungen nach einschneidenden Klimaschutzmaßnahmen und einem bewussteren Umgang mit Lebensmitteln untermauern, die sie in Form von „Ultimaten“ an die deutsche Regierung stellen.

Warum ist die Gruppe umstritten?
Die Aktionen haben sehr oft Auswirkungen auf Dritte. Die Sprache ist sehr emotionsgeladen. Den Kurs der Bundesregierung in der Klimapolitik beschreibt die Gruppe im Internet als verfassungsfeindlich und auf die Zerstörung der demokratischen Grundordnung gerichtet. In einem Tweet der Gruppe vom Montag war die Rede von der „Pflicht, gegen todbringende Politik Widerstand zu leisten“.

Ist die „Letzte Generation“ einzigartig?
Mit ihrer Strategie ähnelt diese in Deutschland aktive Gruppe der Gruppierung „Extinction Rebellion“, die vor allem im angelsächsischen Raum auf sogenannten gewaltfreien zivilen Ungehorsam setzt und dabei etwa Straßen blockiert. Auch „Extinction Rebellion“ warnt vor einer „Auslöschung der Menschheit“.

Der Name „Aufstand der letzten Generation“ bezieht sich übrigens nicht darauf, dass sich diese Generationsvertreter als diejenigen betrachten, vor dem Aussterben der Menschheit letztmals eine Rebellion wagen würden. Vielmehr soll der Name nach Aussage führender Protestvertreter die dringliche Erkenntnis von Klimawissenschaftlern widerspiegeln, dass nur noch wenig Zeit bleibe, um mittels Schutzmaßnahmen unkontrollierbare Prozesse in der Erdatmosphäre zu vermeiden. Dabei handelt es sich um sogenannte Kipppunkte wie das Abschmelzen des Eisschilds in Grönland oder das allmähliche Versiegen des Golfstroms im Atlantik.

Welche Aktionen gab es bisher?
Die Gruppierung „Aufstand der letzten Generation“ machte erstmals im Vorfeld der Bundestagswahl mit dem Hungerstreik einiger Aktivisten in Berlin auf sich aufmerksam. Damit wollten sie ein Treffen mit den Spitzenkandidaten der Parteien erzwingen. Im November traf sich Olaf Scholz (SPD) inmitten der Koalitionsverhandlungen mit ihnen zu einer öffentlichen Diskussion. Im Januar kündigte die Gruppe Autobahnblockaden zur Durchsetzung ihrer Forderungen an.

Wer gehört zu der Gruppe?
Auf den Internetseiten von „Aufstand der letzten Generation“ präsentieren sich Mitstreiter im Alter zwischen 20 Jahren und 72 Jahren. Die Mehrheit ist im mittleren Alter. Wie viele Menschen sich der Gruppierung zurechnen, ist nicht bekannt. Autobahnblockaden betrafen bisher insbesondere Berlin, dazu kamen weitere Aktionen in anderen größeren Städten. An solchen Blockaden beteiligen sich in der Regel aber lediglich kleinere Aktivistengruppen.

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