Wandern über die französische Grenze Auf den Pfaden der Schmuggler zwischen Kröppen bei Pirmasens und Walschbronn

Wegbegleiter: originelle Markierung.
Wegbegleiter: originelle Markierung.

Auf dem Schmugglerpfad in der Urlaubsregion Pirmasens-Land können Wandersleut’ der Geschichte in der Grenzregion nachspüren. Infotafeln auf dem mittelschweren, gut markierten Rundweg geben Einblick in die Historie von Zoll und Schmuggel.

Die Strecke ist äußerst abwechslungsreich und führt sowohl durch den Wald, man ist aber auch häufig im offenen Gelände unterwegs, weshalb ein entsprechender Sonnenschutz auf der Tour nicht fehlen sollte. Ein Wanderstock hilft vor allem bei dem knackigen Aufstieg gegen Ende der Wanderung, die mit 13 Kilometern durchaus Kondition verlangt.

Start auf dem Sportplatz in Kröppen

Man schnürt die Wanderstiefel am Sportplatz in Kröppen, wo eine große Infotafel den Einstieg in den Themenwanderweg markiert. Ein Holz-Wegweiser führt gleich hinter dem Gelände entlang und direkt hinein in eine offen Wiesenlandschaft. Die Blicke verlieren sich in dem weitläufigen Panorama, das sich nun erstreckt. Auf einem bequemen Wirtschaftsweg geht es an Feldern und Wiesen entlang und schon nach einigen Schritten zu einer einladenden Sonnenliege.

Durch offene Landschaft führt der Weg, vorbei am Lothringer Kreuz.
Durch offene Landschaft führt der Weg, vorbei am Lothringer Kreuz.

Zum Rasten ist es jedoch noch zu früh und so läuft man am Lothringer Kreuz vorbei, überquert eine kleine Straße und schlendert über einen von Bäumen umrahmten Wiesenweg leichtfüßig auf den Wald zu.

Der rote Felsen ist eine beeindruckende Sandsteinformation.
Der rote Felsen ist eine beeindruckende Sandsteinformation.

Über einen schmalen Pfad geht es abwärts bald schon zur Hilster Mühle, die privat bewohnt ist. Auf einfachen Wegen kommt man nun am „Roten Felsen“ – einer langgezogenen und beeindruckenden Buntsandsteinformation – entlang und marschiert bereits schnurstracks auf Frankreich zu.

Das Schild markiert die deutsch-französische Grenze.
Das Schild markiert die deutsch-französische Grenze.

An der deutsch-französischen Grenze steht ein kleiner Zoll-Pavillon sinnbildlich für die Historie. Denn für die Zöllner galten in früheren Zeiten besondere Arbeits- und Lebensbedingungen, die eng miteinander verwoben waren. So mussten sie auch in ihrer Freizeit uniformiert sein und der Beruf verpflichtete sie zudem einen „ordentlichen Hausstand“ zu führen. Zu den Aufgaben zählte natürlich die Überwachung der Zölle, aber auch der Steuern, beispielsweise auf Salz, Tabak und Alkohol.

Kontrolliert wurde jeder, der die Grenze übertrat – und auch jede Frau. Da die Zöllner diese jedoch nicht am Körper kontrollieren durften, mussten Frauen von einem kleinen Hocker springen, bis die mutmaßliche Schmuggelware an ihnen hinabfiel. Die Aufmerksamkeit der Zöllner war rund um die Uhr geboten, da Schmuggler vor allem in der Nacht versuchten, die unliebsamen Abgaben zu umgehen und unbemerkt die Grenze zu passieren. Wanderer hingegen passieren heutzutage an dieser Stelle das Flüsschen Trualbe.

An Tierkoppeln vorbei nach Walschbronn

Der Schmugglerpfad führt nun an Tierkoppeln vorbei in das französische Örtchen Walschbronn hinein. Man durchläuft das Dörfchen an einem Gastronomiebetrieb vorbei und in Richtung Burgruine, bei der zudem eine sehenswerte Marien-Grotte angelegt wurde.

Mit sehenswerter Marien-Grotte: Burgruine bei Walschbronn.
Mit sehenswerter Marien-Grotte: Burgruine bei Walschbronn.

Weiter führt der Weg durch die Rue de la Fontaine. An deren Ende biegt man nach rechts auf die Rue de l’école ein, die aus Walschbronn hinaus und wieder hinein in den Wald führt. Ganz unspektakulär wird erneut die Grenze übertreten und schon bald ist man auf deutscher Seite am Schmugglerplatz angelangt. Spielgeräte für Kinder und ein kleiner Bachlauf machen das Plätzchen zu einem beschaulichen Picknickplatz. Dazu gibt es erneut allerlei Infos und man erfährt, dass bereits seit 1922 Diensthunde bei der Arbeit des Zolls eingesetzt werden. Die tierischen Aufpasser machen es Schmugglern zusätzlich schwierig, unbemerkt zu agieren.

Originelle Infos über Schmuggler-Verstecke

Nun heißt es „Kräfte sammeln“, denn das letzte Stück des Schmugglerpfades ist das anstrengendste. Es geht zunächst steil hinauf bis zur Hexenfelshütte, an der dann ein Überblick der Schmuggler-Verstecke für ein leichtes Schmunzeln sorgt: Zigaretten im Brotlaib oder in der Beinprothese, eine wertvolle Uhr in der Zahnpastatube oder Waren im Fahrradblech – all diese ausgefallenen Ideen sind letztlich jedoch aufgeflogen.

Kurz darauf wird eine kleine Straße gequert und es geht erneut steil in Serpentinen in die Höhe. Oben am Hang wird der Weg dann wieder zum gemütlichen breiten Waldpfad, der zu einer Schutzhütte führt, an der sich die Quelle des Lauferbachs befindet. Bald danach verlässt man den Wald und kommt erneut in die offene Landschaft und in den Ort Kröppen hinein. Nur noch ein kurzer Marsch durch die Höh- und Hauptstraße ist es, bis man wieder über die Sportplatzstraße am Ausgangspunkt zurück ist.

Wegweiser

Tour in Kürze

Schwierigkeit: 13 Kilometer, 200 Höhenmeter

Anfahrt

Über die A65 und B10 bis Pirmasens und weiter nach Kröppen. Auch eine Anfahrt über das Elsass ist möglich. Das Sportgelände mit Parkmöglichkeiten liegt am Ende der Sportplatzstraße. Wer den ÖPNV nutzt, kann beispielsweise mit dem Zug bis Pirmasens und ab da mit dem Bus weiter nach Kröppen fahren.

Einkehren

In Walschbronn liegt das Restaurant L’Auberge du Chateau direkt am Weg. Mehrere Picknickplätze auf der Strecke sowie Gastronomie in Kröppen und den umliegenden Ortschaften.

Weitere Infos

www.urlaubsregion-pirmasens.de. Bitte bei der Planung beachten, dass ein Teil der Strecke in Frankreich verläuft und es deshalb eventuell kein deutsches Datennetz gibt.

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