Speyerer Umland Wie es mit den kommunalen Schnelltestzentren weitergeht

Corona-Nachweis per Nasenabstrich: Wer in einem Schnelltestzentrum getestet wurde, erhält eine Bescheinigung, die es bei einem S
Corona-Nachweis per Nasenabstrich: Wer in einem Schnelltestzentrum getestet wurde, erhält eine Bescheinigung, die es bei einem Selbsttest zu Hause nicht gibt.

Um die Corona-Pandemie einzudämmen, lautete die Devise im Frühjahr „testen, testen, testen“. Nun sind die Fallzahlen gesunken, mehr Menschen sind geimpft und die Kommunen im Speyerer Umland haben sich Gedanken gemacht, wie es mit ihren von Ehrenamtlichen organisierten und betriebenen Schnelltestzentren weitergeht.

Das Corona-Schnelltestzentrum zum Durchfahren für die Verbandsgemeinde Lingenfeld in Lingenfeld steuerten zu Spitzenzeiten bis zu 650 Menschen in der Woche für einen kostenlosen Schnelltest und den dazugehörigen Nachweis an. „Damals waren wir eine Woche im Voraus fast ausgebucht“, sagt Thomas Karn, Vorsitzender des DRK-Ortsvereins Lingenfeld, der das Testzentrum betreibt. In der vergangenen Woche seien es noch 200 Getestete gewesen, für diese Woche lagen Karn am Montagnachmittag nur 15 Online-Terminbuchungen vor. Der DRK-Mann rechnet damit, dass mit weiteren Lockerungen, die am Freitag in Kraft treten, die Nachfrage weiter sinkt. Deshalb sei entschieden worden, dass die Teststelle bis zum 17. Juli weiterbetrieben, aber danach geschlossen wird. Bürgermeister Frank Leibeck (SPD) verweist auf alternative Testmöglichkeiten wie in einer Apotheke in Lustadt oder im Drogeriemarkt in Schwegenheim.

Auch in der Verbandsgemeinde Römerberg-Dudenhofen schließen die zwei kommunalen Schnelltestzentren. In Hanhofen war am Montag der letzte Testtag, in Dudenhofen in der Festhalle ist samstags von 17 bis 18.30 Uhr noch bis einschließlich 17. Juli ein kostenloser Nasenabstrich möglich. „Es sind teilweise mehr Helfer da, die Bürger testen wollen, als Bürger, die getestet werden wollen“, sagt Bürgermeister Manfred Scharfenberger (CDU) zur gesunkenen Nachfrage und begründet damit die Entscheidung für die Schließung. Während am 3. April – am Karsamstag – in Dudenhofen mit 153 Getesteten der Spitzenwert erreicht wurde, sank die Nachfrage zuletzt in Hanhofen auf sechs Personen.

In der Verbandsgemeinde Rheinauen wird es dagegen den ganzen Juli weiterhin ein kommunales Testangebot in den vier Orten geben. Die Öffnungszeiten werden ab kommenden Montag, 5. Juli, jedoch reduziert. „Wir nehmen den Gang raus“, sagt Bürgermeister Patrick Fassott (SPD). Ihm zufolge wird im Bürgerhaus in Neuhofen dann nur noch montags, in der Sommerfesthalle in Waldsee nur noch donnerstags, im Bürgerhaus in Altrip nur noch freitags, jeweils von 16 bis 19 Uhr, und im Remigiushaus in Otterstadt nur noch samstags von 10 bis 12 Uhr getestet. Die Anzahl der Getesteten sei zwar rückläufig, aber immer noch ordentlich. „Man sieht, dass das Angebot noch gebraucht wird“, sagt Fassott.

Nach Angaben der mit der Organisation betrauten Verwaltungsmitarbeiterin Nadine Gutierrez hat sich die Anzahl der Getesteten derzeit bei etwa 50 bis 80 Personen pro Tag eingependelt. Der „absoluten Spitzenwert“ wurde am 29. Mai in Altrip mit 238 Getesteten erreicht. Kurz zuvor waren weitreichende Lockerungen in Gastronomie, Kultur und Sport in Kraft getreten, zudem war das Wetter an diesem Wochenende gut. Gutierrez zufolge waren die Testzentren den ganzen Mai stark frequentiert. Im Durchschnitt kamen 150 bis 180 Menschen pro Tag. Gerade vor dem Wochenende sei der Bedarf hoch. „Man merkt, dass die Leute freitagabends, samstags oder sonntags etwas unternehmen wollen“, sagt die Verwaltungsmitarbeiterin. Deshalb bleiben die Testtage zum Wochenende hin erhalten. Sie weist außerdem darauf hin, dass viele Menschen noch nicht vollständig geimpft seien und deshalb für bestimmte Angebote in Innenräumen noch einen Nachweis über ein negatives Testergebnis bräuchten.

Bürgermeister Patrick Fassott spricht den zahlreichen ehrenamtlichen Helfern in den kommunalen Schnelltestzentren, die seit Wochen tolle Arbeit leisteten, ein großes Lob aus. „Mit den reduzierten Testtagen sollen sie nun die Möglichkeit nutzen, sich zu erholen“, sagt Fassott.

Info

Eine Übersicht über alle Schnelltestzentren gibt es auf der Internetseite des Landes.

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