Bobenheim-Roxheim Weihnachtsgeschenke für krebskranke Kinder in der Ukraine
Seite Ende März sammeln die Pfadfinder der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) vom Stamm St. Laurentius Bobenheim-Roxheim Spenden für die Ukraine. 5500 Euro seien über eine Straßensammlung zusammengekommen, sagt Norbert Uhl, seit 36 Jahren Stammesvorsitzender. Die Rheinschule habe bei einem Benefizlauf 20.000 Euro gesammelt, und auch ein Stand im Globusmarkt, bei dem Menschen gezielt benötigte Hilfsgüter spenden konnten, sei ein Erfolg gewesen. „Wir merken aber schon, dass es am Anfang des Krieges mehr Spenden gab, jetzt flaut die Bereitschaft etwas ab“, erklärt Uhl.
Zu Weihnachten läuft nun eine besondere Aktion: Kinder aus der Pestalozzischule und der Rheinschule haben mit den Pfadfindern Geschenke in Schuhkartons gepackt. Mehr als 100 Präsente sind bisher zusammengekommen. Der ukrainische Arzt Valentin Tsymbal von der ukrainischen Stiftung Ti Potriben (deutsch: „Du wirst gebraucht“) holt gerade die erste Fuhre in Bobenheim-Roxheim ab, um sie auf den onkologischen Kinderstationen der Stadt- und der Regionalklinik im ostukrainischen Charkiw zu verteilen. „Dort sind vor allem Kinder, die wegen einer Chemotherapie über die Feiertage im Krankenhaus bleiben müssen“, erklärt der Arzt, der in der Universitätsabteilung der Stadtklinik gearbeitet hat.
Mit Taschenlampe im OP-Saal
Er zeigt Handyvideos aus einem Operationssaal in Charkiw. Der Strom reicht dort nur für die wichtigsten Gerätschaften, die Herz-OP wird ausschließlich mit zwei Taschenlampen beleuchtet, die ein Helfer auf den Patienten richtet. Ein anderes Video zeigt Valentin Tsymbal bei einer Spendenübergabe an einer Schule, bei der plötzlich Alarm losgeht, sodass alle in den Keller fliehen müssen. Die Leute in der Ukraine feierten die Befreiung der von Russland besetzen Gebiete, sagt der 35-Jährige. Gleichzeitig leide das Volk unter den Bombardements der vergangenen Wochen – vor allem, weil gezielt Infrastruktur für die Versorgung mit Strom und Wasser, aber auch das Telefonnetz und Öl-Manufakturen angegriffen werden. „Das ganze Land ist von den Auswirkungen betroffen, und wir kommen mit den Reparaturen nicht hinterher“, erklärt seine Frau Lisa Tsymbal, die im März mit ihrer Schwester und zwei Kindern nach Bobenheim-Roxheim geflohen ist.
Überall in der Ukraine werden beheizte Versorgungsstationen als Anlaufstellen eingerichtet. Es fehlt vor allem an Stromaggregaten und mobilen Akkus. Außerdem sucht Ti Potriben weiter Autos und Busse für Logistik und Evakuierungen. „Wir bleiben stark und geben nicht auf“, sagt Valentin Tsymbal. Der 35-Jährige dankt Deutschland und Bobenheim-Roxheim für die Hilfe und Unterstützung. „Es geht nicht nur um Spenden, sondern darum, dass der Krieg in der Ukraine nicht vergessen wird.“
Mehr über die Stiftung Ti Potriben und den letzten Besuch von Valentin Tsymbal lesen Sie hier.
So können Sie Spenden
Noch bis Heiligabend können eingepackte Schuhkartons samt Weihnachtsgruß abgegeben werden bei Kritzel-Krazel (Rheinstraße 36), Fahrrad Görtz (Georgenstraße 32) und Moni’s Lädchen (Roxheimer Straße 21). Außen sollte auf Englisch vermerkt sein, für welches Alter und Geschlecht der Inhalt gedacht ist: zwei bis vier, fünf bis neun oder zehn bis 14 Jahre.
Die Pfadfinder berichten auf Facebook unter @DPSG.BoRo über Ukraineaktionen und haben ein Spendenkonto bei der VVR Bank Kur- und Rheinpfalz eG eingerichtet: Zahlungsempfänger: DPSG St. Laurentius, IBAN: DE14 5479 0000 0001 6687 30, Verwendungszweck: Ukrainehilfe. Da es sich um eine Privataktion handelt, können keine Spendenquittungen ausgestellt werden.
Mehr zur Arbeit der Stiftung Ti Potriben auf Englisch unter www.tipotriben.com.ua/en, auf Instagram unter @tipotriben und auf Facebook unter @fondtupotriben. Kontakt per E-Mail an info@tipotriben.com.ua.