Handball Eulen auf Hallensuche: „Existenz steht mehr denn je auf dem Spiel“

Ab Dezember können die Eulen Ludwigshafen keine Heimspiele in der Friedrich-Ebert-Halle austragen. Nicht nur sportlich ein große
Ab Dezember können die Eulen Ludwigshafen keine Heimspiele in der Friedrich-Ebert-Halle austragen. Nicht nur sportlich ein großer Nachteil für den Klub, wie Geschäftsführerin Lisa Heßler betont.

Mit einem offenen Brief hat sich Lisa Heßler, die Geschäftsführerin der Eulen Ludwigshafen, am Freitag an Partner, Fans und Sympathisanten des Handball-Bundesligisten gewandt. Weil die Friedrich-Ebert-Halle zu einem Impfzentrum umfunktioniert wird, müssen sich die Eulen für bislang unbestimmte Zeit nach einer neuen Heimspielstätte umsehen. „Es fühlt sich bildlich gesprochen danach an, von heute auf Morgen das Dach über dem Kopf zu verlieren“, schreibt Heßler.

Der kurzfristige Ausfall der Spielstätte stelle den Klub vor eine Aufgabe, „für die es keine adäquate Lösung gibt. Dass es rein sportlich betrachtet ein maximaler Nachteil ist, kein Heimspiel mehr bestreiten zu dürfen, ist nicht von der Hand zu weisen.“ Heßler sei am Dienstag telefonisch davon in Kenntnis gesetzt worden, dass die Friedrich-Ebert-Halle für die Dauer von wohl einem halben Jahr als Impfzentrum umfunktioniert werde und den Eulen ab dem 1. Dezember nicht mehr als Heimspielstätte zur Verfügung stehe. „Von dieser Entscheidung wurden wir ohne Vorwarnung und Vorahnung, ohne die Chance, über den Zeitpunkt oder alternative Möglichkeiten sprechen zu können, vor allem aber ohne jeglichen Ansatzpunkt, wo die Eulen Ludwigshafen als sportliches Aushängeschild der Stadt Ludwigshafen und Rheinland-Pfalz ab sofort ihre Heimspiele austragen können, überrascht. Das irritiert, schockiert und stimmt nachdenklich“, schreibt die Geschäftsführerin.

„Gesundheit unser aller oberstes Gut“

Sie betont aber auch, „dass Gesundheit unser aller oberstes Gut ist und wir als Klub eine besondere gesellschaftliche Verantwortung dafür tragen“. Dankbar ist sie für die zugesagte Unterstützung anderer Bundesligisten. Derzeit werde geprüft, ob wechselnd in verschiedenen Hallen gespielt werden könne. Die Frage sei jedoch, ob die Hallen dann verfügbar und vor allen Dingen finanzierbar seien. Die Existenz der Eulen stehe „mehr denn je auf dem Spiel“. Solle Bundesliga-Handball in Ludwigshafen auch weiterhin möglich sein, „dann bedarf es jetzt einem Signal aus der Politik, die gemeinsam mit uns Erfolge feierten, auch diesen Weg zu bestreiten“, betont Heßler.

Kämpferische Geschäftsführerin

Heßler gibt sich kämpferisch: „Ich verspreche euch allen – Partnern, Fans, Dienstleistern und Mitarbeitern –, dass ich die letzten Kräfte dafür mobilisieren werde, um diesen finalen Kampf zu kämpfen. Wir werden, wie gewohnt, in den Dialog gehen und Lösungen finden wollen.“

Die Stadt folgt mit der Einrichtung des Impfzentrums einer Aufforderung des Landes. Bis zum 15. Dezember sollen die Anlaufstellen betriebsfertig sein. Die Wahl sei auf die Eberthalle gefallen, da sich nur dort in der Kürze der Zeit ein solches Zentrum einrichten lasse und weil nur die Eberthalle alle vom Land definierten Anforderungen an den Standort eines Impfzentrums erfülle, betonte Beigeordneter Andreas Schwarz (SPD). „Soweit es uns als Stadt möglich ist“, werde man die Eulen unterstützen, sagte Schwarz.

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