Südwestpfalz Warnstufen: Landkreis zwischen orange und rot

Im Warn- und Aktionsplan des Landes scheint der Landkreis zwischen den Warnstufen orange und rot zu stehen.
Im Warn- und Aktionsplan des Landes scheint der Landkreis zwischen den Warnstufen orange und rot zu stehen.

Das Land stuft den Landkreis Südwestpfalz seit Mittwochnachmittag in der Warnstufe orange ein. Der Kreis rechnet aber damit, aufgrund der rasch steigenden Anzahl von Covid-19-Fällen am Donnerstag als Risikogebiet zu gelten. Dann sind verschärfte Corona-Schutzmaßnahmen zu erwarten. Eingeschränkt werden vermutlich Familienfeiern und Sportereignisse.

Die Geschehnisse haben „im Laufe des Tages eine sehr große Dynamik bekommen – im Landkreis und auch in unserem Haus“, sagte Landrätin Susanne Ganster am Mittwochnachmittag. Das Land gibt für den Landkreis inzwischen den Inzidenzwert 39 an und stuft ihn deshalb in der Gefahrenstufe orange ein. Doch werden beim Landesuntersuchungsamt noch nicht alle aktuellen Corona-Fälle mitgezählt. Der Kreis ist schon weiter: Die neuen Infektionen eingerechnet, kommt man laut Ganster auf einen Inzidenzwert von 53: Damit hätte der Kreis die Schwelle zum Risikogebiet überschritten.

Elf neue Fälle wurden am Mittwochnachmittag quer durch den Landkreis bestätigt: jeweils einer in den Verbandsgemeinden Rodalben, Dahner Felsenland, Hauenstein und Thaleischweiler-Wallhalben, drei in der VG Waldfischbach-Burgalben und jeweils zwei in den Verbandsgemeinden Pirmasens-Land und Zweibrücken-Land.

Die Statistik des Landesuntersuchungsamts (Lua) unterscheidet sich in ihrer Aktualität von der Zählung des Kreises: Laut Ganster waren die Zahlen des Lua bis Mittwochnachmittag auf dem Stand des Kreises von Montag. Seit etwa 15.30 Uhr am Mittwoch habe das Land immerhin die Dienstagszahlen mitgerechnet. So komme es, dass der Landkreis offiziell immer noch als orange eingestuft wird. Das könnte sich am Donnerstag ändern. „Wir bereiten uns auf Rot vor.“

Bei einer Telefonkonferenz berät sich der Krisenstab am Donnerstag mit der Taskforce des Landes. Ganster erwartet, dass dabei schon konkrete Verschärfungen der Corona-Schutzmaßnahmen beschlossen werden. Ganster geht davon aus, dass Familienfeiern und sportliche Ereignisse eingeschränkt werden könnten. Denn auf beides seien besonders viele Infektionen im Kreis zurückzuführen.

Sie wolle passgenaue Maßnahmen. Wenn sich bei einem Fußballspiel viele Erwachsene anstecken, sei es unsinnig, Kindergärten dichtzumachen. Ein flächendeckender Lockdown soll vermieden werden – das ist das große Ziel. Gastronomie, Handel und Schulen sollen offenbleiben. „Wir haben keinen Hinweis, dass sich im Landkreis jemand in einer Schule angesteckt hat“, betont die Landrätin.

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