Zweibrücken-Land Kindergarten-Idee: Bald ist die Verbandsgemeinde am Zug

Der Ortsgemeinderat von Großsteinhausen hat sich im Dezember grundsätzlich dafür ausgesprochen, dieTrägerschaft der Kindertagess
Der Ortsgemeinderat von Großsteinhausen hat sich im Dezember grundsätzlich dafür ausgesprochen, dieTrägerschaft der Kindertagesstätte – hier bei der Einweihung des Bauwagens im September – an die Verbandsgemeinde abzugeben.

Die Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land will die Kindergärten der Gemeinden übernehmen. In den Dörfern wird das Thema seit Monaten diskutiert. Jetzt geht es eine Ebene höher.

Die Kindertagesstätten in der Verbandsgemeinde werden von den Ortsgemeinden getragen – mit Ausnahme der kirchlichen Kindergärten und mit dem Sonderfall Wiesbach, das mit Käshofen und Krähenberg einen Zweckverband bildet. Zwar haben die Kindergärten eine Leiterin – oder wie in Hornbach einen Leiter –, aber was die Verwaltung anbelangt, ist der Bürgermeister der Kindergarten-Chef.

Hintergrund des angestrebten Wechsels in der Trägerschaft hin zur nächst höheren Verwaltungseinheit – also von den Dörfern auf die Verbandsgemeinde – ist die vom Gesetzgeber geforderte, pädagogische Qualifikation des nominell für die Einrichtung Verantwortlichen. „Die pädagogische Fachkraft ist ein guter Gedanke, aber das ist insbesondere von den Ortsbürgermeistern der kleineren Gemeinden nicht leistbar“, sagt der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land, Björn Bernhard (CDU) im Gespräch mit der RHEINPFALZ. Zwar hat der Kreisbeigeordnete Peter Spitzer (SPD) vergangene Woche eingewandt, das Gesetz sehe nicht zwingend den Bürgermeister als pädagogische Fachkraft vor und die Weiterbildung sei auch nicht aufwendig, aber diese Kritik hatte Bernhard umgehend zurückgewiesen.

Kurzfristige Vertretungen wären leichter möglich

Außerdem gibt es einen zweiten Grund, warum Bernhard seine Idee seit Monaten in allen Gemeinderäten vorstellt und hartnäckig gegen Kritik verteidigt: Liegt die Trägerschaft bei der Verbandsgemeinde, könnte ein Pool von Erziehungskräften aufgebaut werden, der dann allen Einrichtungen zur Verfügung steht, etwa für kurzfristige Vertretungen im Krankheitsfall.

„Die Kitas sollen so bleiben, wie sie sind“, unterstreicht Bernhard, auch die Leitungen der Einrichtungen hätten, was deren Kompetenzen und Zuständigkeiten angeht, nichts zu befürchten. Denn das – das wird in den Diskussionen vor Ort immer wieder deutlich – ist eine der größten Sorgen der Dörfer. Sie wollen sich ihre Kindergärten nicht wegnehmen lassen. Die heftigste Kritik kam aus Kleinsteinhausen und Dellfeld. Auf der anderen Seite gibt es viele Bürgermeister, die für den Vorschlag dankbar sind und deren Räte geschlossen hinter der Idee stehen.

Im Februar tagt die Verbandsgemeinde zu dem Thema

Die beiden größten Gemeinden in der Verbandsgemeinde, Bechhofen und Contwig, haben bereits zugestimmt, laut Bernhard fehlen noch Entscheidungen in einigen kleineren Ortsgemeinden. Dabei handelt es sich zunächst um eine Willensbekundung aus den Dörfern, bei dem Vorhaben mitmachen zu wollen. Der Verbandsgemeinderat – also die höhere politische Ebene – muss ebenfalls noch zustimmen. Am 2. Februar tagt der Hauptausschuss zu dem Thema, eine Woche später der Verbandsgemeinderat.

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