Kaiserslautern Radweg Richtung Stelzenberg: Langes Warten und ein Silberstreif am Horizont

Still ruht der Steg: Die Brücke, die nahe der Alten Schmelz über den Aschbach führt, soll möglichst noch in diesem Jahr durch ei
Still ruht der Steg: Die Brücke, die nahe der Alten Schmelz über den Aschbach führt, soll möglichst noch in diesem Jahr durch eine neue ersetzt werden.

Der Ärger gärt nun schon seit mehr als drei Jahren. Radfahrer können nur auf einem Umweg oder über ein Stück Straße von Stelzenberg in die Stadt gelangen. Die versprochene „große Lösung“ in Sachen Radweg zeichnet sich zwar ab, lässt aber noch eine Weile auf sich warten. Doch ist am Horizont nun ein Silberstreif zu sehen.

Der Streifen neben der Straße wirkt nicht unbedingt vertrauenerweckend: Eine Art Trampelpfad führt an der K53 entlang, nicht viel mehr als einen halben Meter breit. Auf der einen Seite brausen Autos vorbei, auf der anderen droht ein Rutsch in die Böschung. Bequem-gemütlich oder gar sportlich drüber radeln? An dieser Stelle eher nicht.

Seit Jahren aber werden jene, die mit dem Fahrrad aus Richtung Stelzenberg und Trippstadt in die Stadt oder umgekehrt kommen wollen, auf diesen schmalen Streifen gezwungen. Oder aber sie nehmen einen Umweg Richtung Espensteig in Kauf. Beides ist nicht allzu angenehmen. Die Sache aber soll sich zum Besseren wenden. Davon ist indes seit nunmehr drei Jahren die Rede.

Stadt und Landkreis packen Vorhaben zusammen an

Dass Handlungsbedarf besteht, darin herrscht Einigkeit. Stadt- und Kreisverwaltung sind im Spiel, zudem die Verbandsgemeinde Landstuhl, nicht zuletzt auch die Forstverwaltung, die für einen Teil der Route verantwortlich zeichnet. Und der Landesbetrieb Mobilität (LBM) mischt mit. „Das ist ja kein Zustand. Der schmale Weg soll sich zu einem richtigen straßenbegleitenden Radweg auswachsen“, sagt Richard Lutz, Stellvertretender Leiter des LBM in Kaiserslautern.

Ein Rad- und Gehweg zwischen Stelzenberg und Universität – das Vorhaben ist nicht ganz neu. Und es hat planerisch zumindest schon Form angenommen. Das Verfahren sei am Laufen, bestätigt Lutz. Eigentlich seien es sogar deren zwei, wegen unterschiedlicher Zuständigkeiten. Die Tatsache, dass die vorgesehene Route zum einen an einer Landesstraße, zum anderen an einer Straße unter kommunaler Baulastträgerschaft entlang führt, erhöht die bürokratischen Hürden. Im Genehmigungsverfahren gilt es zudem, allerlei Belange von Umwelt- und Naturschutz zu beachten.

LBM-Chef wagt keine zeitliche Prognose

Ab wann denn der Weg womöglich befahren werden kann? Richard Lutz hütet sich, dazu eine auch nur ungefähre Prognose zu wagen. Immerhin habe der LBM schon geraume Weile einen Planungsauftrag vorm Kreis vorliegen. Es tut sich demnach etwas. Dies gilt aber umso mehr für das kleine Teilstück, das den regelmäßigen Nutzern der bisherigen Radwegverbindung am meisten Unmuß bereitet.

Wenn doch nur die hölzerne Stegbrücke nicht gesperrt wäre ... Anfang des Jahres 2020 hatten zwei Leserinnen darüber Klage geführt. Letztlich ist es die fehlende Verbindung über den Aschbach, die Radler aus dem Sattel zwingt. Sie müssen ein Stück vorher auf die Straße oder eben weiterradeln bis zum Weiher nahe Espensteig.

Womöglich doch früher wieder freie Fahrt

Besagte hölzerne Brücke hatte vor gut 30 Jahren das Technische Hilfswerk errichtet. Mittlerweile ist das Bauwerk in die Jahre gekommen. Und schon vor drei Jahren ist es abgeriegelt worden – vorsorglich, aus Sicherheitsgründen. Seither gab es Überlegungen, wie dort verfahren werden solle? Reparatur? Zu teuer. Neubau? Die wohl beste Lösung. Und in der Zwischenzeit? Ein Provisorium?

Ein RHEINPFALZ-Leser hat jetzt angeregt, man könne sich doch mit einer Leihbrücke behelfen. So wie in Morlautern, wo seit zwei Wochen eine Ersatzbrücke über das marode Bauwerk überm Eselsbach führt.

Die Morlauterer Behelfsbrücke – von General Dynamics zur Verfügung gestellt – kostet die Stadt rund 100.000 Euro. Mit Verweis auf die Kosten hat die Stadtverwaltung die Idee einer Leihbrücke für den Eselsbach denn auch als nicht machbar bezeichnet. Das wäre viel zu teuer – auch wenn das Provisorium für Radler und Fußgänger eine ungleich kleinere Dimension aufwiese.

Ohnehin hat sich die Überlegung wohl erübrigt. Denn es zeichnet sich ein Silberstreif am Horizont ab. Laut Richard Lutz wird die neue Brücke gebaut, noch ehe irgendwann mal Grünes Licht für den künftigen Radweg leuchtet. Man warte bereits auf Baurecht. Der LBM-Chef ist optimistisch, dass der Bau der neuen Aschbach-Brücke noch in diesem Jahr angepackt werden kann. Oder gleich im nächsten.

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