Kandidaten im Porträt Nach Scheitern vor fünf Jahren: Warum Werle wieder ein Wattenheim antritt

„Ich bewerbe mich in dem Bewusstsein, nicht gewählt zu werden“: Bürgermeister-Kandidat Andreas Werle.
»Ich bewerbe mich in dem Bewusstsein, nicht gewählt zu werden«: Bürgermeister-Kandidat Andreas Werle.

2019 ist Andreas Werle (SPD) nach einer Legislaturperiode als Wattenheimer Ortschef abgewählt worden. Er unterlag Carsten Brauer (CDU). Davon lässt er sich jedoch nicht entmutigen. „Ich möchte den Menschen hier eine Alternative bieten und – wenn sie mich wählen – für meinen Ort Verantwortung übernehmen“, sagt er und verrät, was sein Herzensprojekt ist.

Der Sozialdemokrat würde eine reine Personenwahl ohne Parteibezug bei der Kandidatur um das Bürgermeisteramt nicht begrüßen. Werle findet, dass es ein Parteibuch braucht: „Es zeigt, woher ich komme.“ Der Vater war Bergmann und in der Einheitsgewerkschaft aktiv. „Die SPD hat viel Gutes getan, sie hat mir unter anderem die Bildungschancen eröffnet.“

Kommunalpolitisch engagiert ist der 60-Jährige, der aus Rohrbach bei Freisen stammt, schon seit 1999 – zunächst als Ausschussmitglied, seit 2004 im Rat, seit 2018 im Verbandsgemeinderat und von 2014 bis 2019 Ortschef von Wattenheim. Auch darüber hinaus hat der Vater zweier erwachsener Söhne Ehrenämter. So ist er zum Beispiel im Vorstand der AG Christliche Kirchen und stellvertretende Schiedsperson. Zuvor war er 15 Jahre lang in diesem Amt an erster Stelle.

Engagement der Bürger bündeln

Der Diplom-Religionspädagoge, der als Gemeindereferent für mehr als 8000 Katholiken in sechs Kirchengemeinden im Raum Kaiserslautern zuständig ist, kann sich seine Arbeit relativ flexibel einteilen. „Wenn natürlich jemand verstorben ist, bin ich dann schon mit der Trauerfeier bei der Beerdigung terminlich gebunden“, erläutert er. Zeit, die Geschicke seiner Wahlheimat zu lenken, in die er der Liebe wegen 1999 gezogen ist, werde er aufbringen können, ist er überzeugt.

Und die Bemühungen werden seiner Ansicht nach trotz gestiegener Herausforderungen nicht erfolglos sein: „Man kann eine Menge erreichen, obwohl die Finanzlage so ist wie sie ist. Das vielfache Engagement in der Dorfgemeinschaft lässt sich bündeln, um die Lebensqualität zu erhöhen und soziale Beziehungen zu fördern. Ich schaue voller Optimismus und Hoffnung in die Zukunft“, sagt Werle, der sich weder von Kriegen noch von Krisen oder dem Klimawandel herunterziehen lasse. Gegen Letzteres habe er schon vor der Jahrtausendwende eine Photovoltaikanlage auf dem Dach installieren lassen, Warmwasser gibt es in seinem Haus dank Solarthermie.

Teilweise andere Prioritäten setzen

Am Standort des ehemaligen DRK-Gebäudes richtet Werle einen Dorfladen mit Café ein. „Das Sortiment wird sich ebenso wie die Öffnungszeiten dem Bedarf anpassen“, erklärt er sein Herzensprojekt, in das er viel Zeit und Geld investiert. Aktuell läuft der Innenausbau des Treffpunktes, der schließlich von einem Team aus Ehrenamtlichen geführt werden soll.

Sollte er bald im Chefsessel des Rathauses sitzen, würde er auf jeden Fall mit hoher Priorität die Entwicklungen des Neubaugebietes „Am Bild“ sowie des Gewerbegebietes „Hettenleidelheimer Straße“ weiter vorantreiben. Ebenso wichtig sei ihm die Sanierung der Straßen, wobei er eine andere Reihenfolge gewählt hätte als die gegenwärtig beschlossene.

Andreas Werle sieht die Kommunalwahl sportlich: „Ich bewerbe mich in dem Bewusstsein, nicht gewählt zu werden.“ Dabei trenne er Amt und Person. Als Unterlegener sei er nicht als Mensch abgelehnt, sondern nur als Kandidat für das Amt.

Drei Bekenntnisse

1. Ich lebe gern in Wattenheim, weil ... ich hier eine Familie habe.
2. Gar nicht leiden kann ich ... eine Blockadehaltung, nur weil man eine andere Meinung hat.
3. Ich will Bürgermeister werden, weil ... ich mich in einer anderen Rolle als jetzt für Wattenheim engagieren möchte.

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