Donnersbergkreis Nils entdeckt den Donnersbergkreis: Gespenstersuche auf Falkenstein

Die Fassade von Burg Falkenstein. In der Hand hält Nils Nager eine Postkarte, auf der man sehen kann, wie die Festung 1645 ausge
Die Fassade von Burg Falkenstein. In der Hand hält Nils Nager eine Postkarte, auf der man sehen kann, wie die Festung 1645 ausgesehen hat.

Dieses Mal habe ich die Burg Falkenstein besucht und bin dort auf viele interessante Dinge gestoßen. Ich habe mich fast wie ein echter Burgherr gefühlt, als ich durch die Ruinen geschlendert bin. Und natürlich habe ich auch nachgefragt, ob es dort oben spukt.

Für meine Rundreise durch den Donnersbergkreis habe ich mir dieses Mal die Burg Falkenstein ausgesucht. Leider stehen von ihr heute nur noch Ruinen da, aber erstens sind die trotzdem noch sehr imposant und zweitens kann man sich mit ein bisschen Fantasie gut vorstellen, wie hier früher rauschende Feste, Ritterspiele und Kämpfe stattgefunden haben. Im Jahr 1135 wurde die Burg Falkenstein zum ersten Mal erwähnt, das ist schon fast 1000 Jahre her. Wenn die alten Steine nur sprechen könnten – die hätten sicher so einige tolle Geschichten zu erzählen. Wir wissen zumindest, dass sie 1647 von den Franzosen zerstört wurde.

Vor den Mauern empfängt mich Andi Fischer, ein waschechter Falkensteiner, der viel über die Burg weiß. Er führt auch regelmäßig Kinder durch die Burg und heute eben zum ersten Mal einen Biber. Durch einen dunklen Tunnel steigen wir noch ein paar Stufen hinauf bis in das Innere der Burg. Dabei macht mich Andi auf Zeichen in der Wand und in den steinernen Torbögen aufmerksam. Tatsächlich kann man dort noch Buchstaben, Namen oder Zeichen von den Steinmetzen entdecken. Dass jemand sich auf Wänden verewigt hat, gab es also auch schon im Mittelalter.

Gespenster nur um Mitternacht?

Als Nächstes führt uns Andi zu der Zisterne, in der das Regenwasser gesammelt wurde. In einen Felsen wurde eine Rinne geschlagen. Wenn man sich vorstellt, wie hier das Wasser runterläuft, sieht es aus wie ein kleiner Wasserfall. Vorsichtig steige ich auf das Gitter, das Wasser ist nur Zentimeter darunter. Zum Glück sind dort keine Frösche gefangen, die nicht mehr hinauskommen.

Bevor wir weitergehen, habe ich eine ganz wichtige Frage an Andi: Gibt es denn hier auch Gespenster? Der lacht, nein, er hat bisher noch keins gesehen. Allerdings fällt mir ein, dass wir, um Gespenster zu sehen, vielleicht auch einfach um Mitternacht kommen müssten. Aber das ist mir dann doch zu unheimlich.

Ein Glockenturm ohne Kirche

Weiter geht es auf die Fassade zu. Hier ist der große Palas gewesen, der Saal, in dem die Feste stattgefunden haben. Ich sehe in Gedanken die bunten Gewänder vor mir, Tafeln mit Essen, höre die Musik und das Gelächter. Das sei aber nicht der Normalfall gewesen, gibt Andi zu Bedenken. Das Leben im Mittelalter sein oft kein Zuckerschlecken gewesen. Stimmt auch wieder. Weiter erzählt Andi, dass Kinder zu dieser Zeit auch in die Schule mussten, wo sie aber eher Praktisches gelernt haben, wie dem Umgang mit Waffen oder ein Handwerk.

Vom Palas aus hat man einen wundervollen Blick auf das 200-Einwohner-Dorf Falkenstein, das sich den Berg herunterzieht. Mit teilweise über 25 Prozent Steigung, ist die Durchgangsstraße richtig steil. Mein Blick fällt auch auf einen einzelnen Glockenturm. Wo ist denn die Kirche dazu? Natürlich weiß Andi auch das: Die Kirche ist nicht geklaut worden, sondern der Turm wurde extra gebaut. Er läutete, wenn der evangelische Gottesdienst in Imsbach anstand. Dann konnten die protestantischen Falkensteiner von den Feldern hinüber zur Kirche eilen.

Viel Spaß beim Spuken

Nachdem wir wieder ein paar Treppen durch die Burg heruntersteigen, können wir die Fassade in voller Pracht bewundern. Hier lasse ich auch gleich ein Foto von mir machen. Um die Burg drumherum geht es wieder zurück. Wir kommen bei der Freilichtbühne, die direkt vor die Burg gebaut wurde, heraus.

Schön war’s für eine kurze Zeit in das Mittelalter einzutauchen. Und wenn es doch einen Burggeist gibt, wünsche ich ihm viel Spaß beim Spuken auf Burg Falkenstein.

Serienauftakt: Nils auf dem Donnersberg

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