Politik Petry will nicht in die AfD-Fraktion

Geht eigenen Weg: AfD-Ko-Chefin Frauke Petry.
Geht eigenen Weg: AfD-Ko-Chefin Frauke Petry.

«Berlin.»AfD-Ko-Chefin Frauke Petry will der Bundestagsfraktion ihrer Partei nicht angehören. Das teilte die Politikerin gestern überraschend mit.

Sie wolle„vorerst als Einzelabgeordnete“ dem Bundestag angehören, teilte Petry gestern mit. Petry hatte in ihrem sächsischen Wahlkreis ein Direktmandat errungen. Ihre Entscheidung, nicht der künftigen AfD-Fraktion anzugehören, hatte Petry nicht mit den anderen Führungsmitgliedern abgesprochen. Sie hatte zuletzt kaum verhüllte Kritik an den Spitzenkandidaten der AfD im Bundestagswahlkampf formuliert. So hatte sie vergangene Woche der „Leipziger Volkszeitung“ gesagt, sie verstehe es, wenn Wähler wegen rechtslastiger Äußerungen zum Beispiel von Alexander Gauland „entsetzt“ seien. Petry sagte, sie wolle „Realpolitik“ mit dem Ziel einer Regierungsübernahme 2021 machen. Eine „anarchische Partei“, die etwa Gauland wolle, lege die AfD dagegen auf die Oppositionsrolle fest. Auf ihrer Facebook-Seite beklagte sie, gemäßigte und seriöse Mitglieder würden „auf allen Ebenen diskreditiert“ und wanderten allmählich ab. Ko-Parteichef Jörg Meuthen und Sachsen-Anhalts Landesparteichef André Poggenburg, einer der Anführer des rechten AfD-Flügels, forderten sie zum Parteiaustritt auf. Der ebenfalls rechtsgerichtete künftige AfD-Bundestagsabgeordnete und NRW-Ko-Chef Martin Renner schließt nicht aus, dass Petry und ihr Mann, der zweite nordrhein-westfälische Ko-Chef Marcus Pretzell, in Düsseldorf eine Abspaltung planen. Renner und Pretzell, der NRW-Fraktionschef im Landtag ist, gelten als tief zerstritten. Vier bisherige AfD-Landtagsabgeordnete haben in Mecklenburg-Vorpommern eine eigene Fraktion im Schweriner Landtag gebildet. Zuvor seien sie aus der AfD-Fraktion ausgetreten, teilte ein Sprecher der Gruppe gestern mit. Kommentar Seite 2, Seite 4

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