Gasversorgung Merkel begründet Ja zu Nord Stream 2

Die Entscheidung für Nord Stream 2 sei nicht einfach gewesen, sagte Ex-Kanzlerin Angela Merkel.
Die Entscheidung für Nord Stream 2 sei nicht einfach gewesen, sagte Ex-Kanzlerin Angela Merkel.

Die frühere Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die umstrittene Entscheidung für den Bau der Ostseepipeline Nord Stream 2 verteidigt.

„Ich habe nicht an Wandel durch Handel geglaubt, aber an Verbindung durch Handel, und zwar mit der zweitgrößten Atommacht der Welt“, sagte Merkel dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Vor diesem Hintergrund habe sie die Pipeline nach den Verhandlungen über das Minsker Friedensabkommen für die Ostukraine für vertretbar gehalten.

Es sei aber keine einfache Entscheidung gewesen, sagte Merkel. „Die damalige These lautete: Wenn Nord Stream 2 in Betrieb ist, wird Putin durch die Ukraine kein Gas mehr liefern oder sie sogar angreifen.“ Der Westen habe dafür gesorgt, dass durch die Ukraine trotzdem Gas geliefert wurde und sie so weiter Transitgebühren erhalten habe.

Merkel verwies auf die damals schon hohen Energiepreise durch Förderung der erneuerbaren Energien, den Atomausstieg und den Beginn des Kohleausstiegs. Politisch sei es darum gegangen, ob anstelle russischen Gases das erheblich teurere und ökologisch umstrittene Flüssiggas „gegen den Wunsch der Wirtschaft, gegen die industrielle Stärke Deutschlands“ gekauft werde.

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