Evangelische Kirche Gedanken zu Ostern: Regenbogen als Zeichen Gottes

Eine Regenbogenfahne im Wind.
Eine Regenbogenfahne im Wind.

Der Regenbogen und Ostern nähren Hoffnungen auf ein Ende des Krieges, auf wirkungsvolle Maßnahmen gegen die Klimakrise, auf ein Zusammenleben in Kirche und Gesellschaft in Vielfalt für Menschen aller Geschlechter und sexuellen Identität.

Ostern 2022. Und es hört nicht auf mit den schlimmen Nachrichten: Krieg in der Ukraine und anderswo. Klimakrise und weltweite Zunahme an Menschenrechtsverletzungen. Die warnende rote Farbe der Corona App verwandelt sich gar nicht mehr in grüne Entspannung. Ein lieber Kollege wird von einem betrunkenen Autofahrer angefahren und verstirbt. Und selbst der sonnige Frühlingsmärz wurde abgelöst durch einen kalten nassen April. Hoffnungslos scheint das alles.

Mir drängt sich in diesen Tagen ein Lied auf. Uralt. Aus den 1980ern. Zeit der Friedensbewegung und der Angst vor einem Atomkrieg. Lieddichter Eugen Eckert textet: „Regenbogen, Hoffnungszeichen. Gott malt in die Wolken Farben. Regenbogen ohnegleichen. Regenbogen – Dach aus Segen.“

Für den Frieden aktiv werden

Hoffnungszeichen? Da gibt es die biblische Geschichte der Sintflut, die nur Noah und alle in seiner Arche überleben. Nach der großen Flut setzt Gott den Regenbogen in den Himmel. Als Zeichen für sein Versprechen, die Welt und alles Leben nie mehr untergehen zu lassen. Der Regenbogen soll Gott und uns Menschen daran erinnern. Im Regenbogen sind alle Farben in Harmonie zusammen. Keine, die sich hervortut, alle leuchten nur miteinander.

Den Regenbogen findet man darum auch auf der Friedensfahne. Ausdruck für den Wunsch nach Frieden. Aufforderung, den Krieg zu beenden, und an uns, für den Frieden aktiv zu werden. Dafür braucht es Hoffnung!

Ostergeschichte macht Mut

Der Regenbogen steht auch als Symbol der queeren Menschen. Steht für Würdigung und Akzeptanz von Vielfalt, geschlechtlicher und sexueller Identität. Für die Hoffnung, dass alle Menschen so akzeptiert werden, wie sie sind. Ganz gleich, wen sie lieben, was sie glauben, wie sie aussehen, woher sie stammen.

Ostern ist eine Hoffnungsgeschichte, die mir Mut macht. Die Freunde und Freundinnen von Jesus waren verzweifelt. Ihr Hoffnungsträger war hingerichtet worden. Dann die Botschaft am Ostersonntag: Jesus lebt. Er ist auferstanden. Es ist nicht zu Ende. Es geht weiter. Wider alle Vernunft. Wider alle bisherige Erfahrung.

Der Regenbogen und Ostern nähren meine Hoffnungen auf ein Ende des Krieges, auf wirkungsvolle Maßnahmen gegen die Klimakrise, auf ein Zusammenleben in Kirche und Gesellschaft in Vielfalt für Menschen aller Geschlechter und sexuellen Identität, alle, die transgender oder non-binär sind. Für alle coloured, black oder indigenious Menschen und alle anderen. Ostern schürt meine Hoffnung: Alle gehören dazu. Wir können gut zusammenleben. Hier und überall.

Zur Person

Annette Heinemeyer ist Referentin für Gleichstellung in der Evangelischen Kirche der Pfalz.

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