Aktuell: Keine Explosion vor dem Absturz - Daten auf dem Stimmenrekorder auswertbar, Ursache aber weiterhin völlig unklar - Merkel dankt Helfern - Flugzeug laut Lufthansa-Chef Spohr in "technisch einwandfreiem Zustand" - Staatsanwaltschaft ermittelt Airbus-Absturz (2): Der Mittwoch im Überblick

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Am Tag nach dem Airbus-Absturz in Südostfrankreich reist Bundeskanzlerin Angela Merkel in das Unglücksgebiet. Germanwings hat die Anzahl der deutschen Opfer von 67 auf 72 korrigiert. Der erste Flugschreiber wird ausgewertet, Erkenntnisse zur Absturzursache gibt es noch immer nicht. Die Geschehnisse vom Mittwoch.

19.00 Uhr:

Nach dem Flugzeugabsturz mit 150 Toten in Südfrankreich gedenkt Rheinland-Pfalz am Donnerstag mit einer Schweigeminute der Opfer. Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) rief für den 10.53 Uhr zu der Schweigeminute auf. Das ist die Zeit, an dem die Maschine am Dienstag vom Radar verschwand. Sie bat Behörden, Verwaltungen, Schulen, Institutionen und Betriebe, sich an der Gedenkminute zu beteiligen. Mindestens vier Opfer stammen laut Innenministerium aller Voraussicht nach aus dem Westerwaldkreis. (dpa)
17.37 Uhr: Vor dem Absturz der Germanwings-Maschine hat es keine Explosion gegeben. „Das Flugzeug ist bis zum Schluss geflogen“, es habe also keine Explosion gegeben, teilte BEA-Direktor Rémi Jouty am Mittwoch in Paris mit. (dpa)
17.23 Uhr: Die französische Untersuchungsbehörde BEA hat nach dem Germanwings-Absturz auswertbare Daten aus dem ersten Flugschreiber sicherstellen können. Es sei aber noch nicht möglich, die geringste Erklärung für den Absturz zu geben, teilte die BEA am Mittwoch in Paris mit.  In ihrem letzten Kontakt hätten die Piloten des Airbus 320 eine Routine-Mitteilung gemacht. Vorrang habe neben der weiteren Auswertung jetzt, dass der zweite Flugschreiber gefunden werde, erklärte BEA. Er sei in dem schwer zugänglichen Gelände noch nicht lokalisiert worden. (dpa) 
17.02 Uhr: Französischen Unfallermittlern ist es nach eigenen Angaben gelungen, aus dem Cockpit-Stimmenrekorder der Maschine Aufzeichnungen zu gewinnen. Das teilt die Behörde BEA in Paris mit.
17.00 Uhr: Merkel: „Es ist ein gutes Gefühl, dass wir in einer so schweren Stunde eng und freundschaftlich zusammenstehen. Lieber François, ein ganz herzliches Dankeschön im Namen von Millionen Deutschen, die das zu schätzen wissen und die wissen, dies ist gelebte deutsch-französische Freundschaft.“ (dpa)
17.00 Uhr: Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat versichert, dass mit Hochdruck nach den Ursachen für den Absturz des Germanwings-Airbus in Frankreich gesucht wird. „Es wird alles hier getan, um zu versuchen, das, was geschehen ist, das Unfassbare, soweit wie möglich aufzuklären“, sagte Merkel am Mittwoch in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Frankreichs Präsident François Hollande und dem spanischen Regierungschef Mariano Rajoy in Seyne-les-Alpes. Allerdings werde dies noch Zeit brauchen, „weil es eine Katastrophe in einer ganz schwierigen geografischen Region ist“. (dpa)
17.00 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel dankt dem französischen Präsidenten Francois Hollande auf einer gemeinsamen Pressekonferenz in Seyne-les-Alpes für die „beispiellose Hilfsbereitschaft“ der Franzosen. „Dies ist gelebte deutsch-französische Freundschaft“, sagt die Kanzlerin.
16.53 Uhr: In einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Kanzlerin Angela Merkel in Seyne-les-Alpes sagt Frankreichs Präsident Francois Hollande, nach dem zweiten Flugschreiber werde noch gesucht. Der Behälter, in dem sich der Datenschreiber befunden habe, sei gefunden worden, aber nicht das Gerät selbst. (rtr)
16.35 Uhr: Die für Mittwochnachmittag mit Spannung erwarteten Pressekonferenzen zum Absturz der Germanwings-Maschine in Frankreich verzögern sich. In Seyne-les-Alpes in der Nähe der Absturzstelle wurden Statements von Bundeskanzlerin Angela Merkel, Frankreichs Präsident François Hollande und Spaniens Regierungschef Mariano Rajoy erwartet. In Paris wollten die Behörden erste Erkenntnisse aus der Auswertung des Stimmenrekorders aus der Unglücksmaschine bekanntgeben. (dpa)
14.16 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident Francois Hollande treffen mit einem Hubschrauber in Seyne-les-Alpes nahe der Absturzstelle ein. Auch die nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin Hannelore Kraft ist dabei. (rtr)
13.45 Uhr: Lufthansa-Chef Carsten Spohr betont den Wert der Sicherheit für seine Airline. „Mein Besuch auf der Unfallstelle hat mir brutal vor Augen geführt, was wir alle bei Lufthansa wissen: Flugsicherheit ist keine Selbstverständlichkeit“, sagt Spohr in einem Youtube-Video. Der Unfall treffe Lufthansa besonders hart, weil Sicherheit im Unternehmen immer an oberster Stelle stehe. „Wir scheuen keine Kosten und keine Aufwand, wenn es um die Erhöhung von Flugsicherheit geht.“ (rtr)
12.41 Uhr: Germanwings-Chef Thomas Winkelmann teilt mit, dass die Nationalitäten aller Opfer noch nicht geklärt seien. Die Zahl der deutschen Opfer stehe derzeit bei 72. Bisher war von 67 die Rede gewesen. Die Fluggesellschaft habe bis zum Mittag zu Angehörigen von 123 der 150 Opfer Kontakt aufnehmen können und psychologische Betreuung angeboten. Am Donnerstag werde die Fluggesellschaft je einen Sonderflug aus Düsseldorf und Barcelona für Angehörige nach Südfrankreich anbieten. (rtr)
12.13 Uhr: Die Lufthansa hat nach Aussagen von Konzernchef Carsten Spohr weiter keine Anhaltspunkte für den Grund des Absturzes. „Es ist uns unerklärlich, wie so etwas einem technisch einwandfreiem Flugzeug mit erfahrenen, bei der Lufthansa geschulten Piloten passieren konnte“, sagte Spohr in Frankfurt. Nun gelte es dafür sorgen, dass so etwas nie wieder passiere. Die Lufthansa sei mit eigenen Experten an der Unglücksstelle in den französischen Alpen.  Die französischen Behörden haben nach Angaben Spohrs für 16 Uhr eine Pressekonferenz zum weiteren Ablauf der Untersuchung angekündigt. (dpa)
10.53 Uhr: Der Lufthansa-Konzern hat seine Mitarbeiter gedenkt mit einer Schweigeminute der Opfer des Germanwings-Absturzes. Um 10.53 Uhr war am Vortag der Airbus der Lufthansa-Tochter Germanwings mit 150 Menschen an Bord in den französischen Alpen verunglückt. Im Anschluss an die weltweite Schweigeminute will Lufthansa-Chef Carsten Spohr in der Frankfurter Firmenzentrale ein Medienstatement abgeben. (dpa)
10.18 Uhr: Der erste gefundene Flugschreiber der in Frankreich abgestürzten Germanwings-Maschine ist zur Analyse der Daten in Paris eingetroffen. Die Auswertung werde noch am Vormittag beginnen, sagte der für Transport zuständige französische Staatssekretär Alain Vidalies dem Sender Europe 1. Die für die Auswertung zuständige französische Untersuchungsbehörde BEA habe die Blackbox erhalten. Die Box sei beschädigt, aber es werde angenommen, dass sie zu verwerten sei, sagte Vidalies. Auch Innenminister Bernard Cazeneuve hatte zuvor angegeben, die Box sei beschädigt. Nähere Informationen über die Beschädigung gab es nicht. Bei dem gefundenen Flugschreiber soll es sich um den Cockpit Voice Recorder (CVR) handeln, der Geräusche und Gespräche im Cockpit aufzeichnet. Nach der zweiten Blackbox wird noch an der Absturzstelle gesucht. (dpa)
09.54 Uhr: Die Flaggen vor dem Hauptgebäude der EU-Kommission in Brüssel sind in Gedenken an die Opfer des Flugzeugabsturzes auf Halbmast gesetzt. Auch die Flaggen vor dem Kanzleramt in Berlin wehen auf Halbmast. (rtr)
09.38 Uhr: Die Bundeswehr steht zur Unterstützung der französischen Behörden bereit, falls diese Hilfe an der Absturzstelle benötigen sollten. Denkbar wäre die Überführung der Leichen nach Deutschland, sagt ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Berlin. (rtr)
08.40 Uhr: Lufthansa-Chef Carsten Spohr zeigt sich erschüttert vom Anblick der Unfallstelle. „Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen der Opfer“, zitiert ihn die Lufthansa auf Twitter. „Germanwings und Lufthansa werden alles tun, um unkompliziert und schnell zu helfen. Wir werden, sobald es geht, den Angehörigen ermöglichen, auch vor Ort zu trauern.“
08.30 Uhr: Kanzlerin Angela Merkel wird am Mittwochmittag (14.00 Uhr) am Unglücksort erwartet. Dort trifft sie auch Spaniens Regierungschef Mariano Rajoy und Frankreichs Präsident François Hollande. „Wir werden ihnen Karten zeigen und erklären, was geschehen ist und was wir tun“, sagt Polizeigeneral David Galtier. Zugleich werden die ersten Angehörigen der Opfer in Seyne-les-Alpes erwartet. Für sie wurde ein Ort der Stille eingerichtet, Dolmetscher sind vor Ort. (dpa)
07.58 Uhr: Germanwings streicht etliche Flüge. „Es wird Unregelmäßigkeiten geben“, sagt eine Sprecherin. „Es gibt Crewkollegen, die in der momentanen Situation nicht fliegen wollen, dafür haben wir auch Verständnis.“
07.00 Uhr: Nach dem Absturz der Germanwings-Maschine in den französischen Alpen hat die Staatsanwaltschaft von Marseille Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung aufgenommen. Die Flugüberwachung habe kurz vor dem Unglück vergeblich versucht, Kontakt zu dem Airbus herzustellen, sagte Staatsanwalt Brice Robin. Was in den acht Minuten vor der Katastrophe geschah, in denen der A320 fast 10 000 Meter Höhe verlor, ist weiter völlig rätselhaft. Der erste geborgene Flugschreiber ist beschädigt, aber verwertbar. (dpa) 
06.00 Uhr: Nach einer Zwangspause in der Nacht nahmen die Bergungsmannschaften am Mittwoch ihre Arbeit wieder auf. Am frühen Morgen starteten mehrere Hubschrauber zu der schwer zugänglichen Unglücksstelle. Ohne Schnee, Regen oder stärkeren Wind waren die Witterungsbedingungen nach Berichten französischer Medien für die Rettungskräfte und Hubschrauber besser als zunächst befürchtet. Zugleich setzten rund 50 Spezialkräfte, die die Nacht in dem Bergmassiv in Biwaks verbracht hatten, ihren Aufstieg zum Absturzort fort. Die Bergung der 150 Opfer in der Hochgebirgsregion wird nach Einschätzung der Polizei extrem schwierig werden. Am Mittwoch sollten noch keine Opfer geborgen werden. (dpa) MEHR ZUM THEMA

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