Rheinland-Pfalz EC-Karten-Betrüger in der Pfalz unterwegs

In einem unbeobachteten Moment stehlen die Täter die EC-Karte der Opfer.
In einem unbeobachteten Moment stehlen die Täter die EC-Karte der Opfer.

„Shouldersurfing“ bedeutet, dass Betrüger Bankkunden über die Schulter schauen und ihre PIN ausspähen. In einem günstigen Moment stehlen sie dann die EC-Karte, um damit Geld zu erbeuten. Auch in der Pfalz häufen sich laut Polizei die Fälle.

Die Betrugsmasche trete seit etwa einem halben Jahr im Gebiet des Polizeipräsidiums Rheinpfalz (Ludwigshafen, Neustadt, Landau) auf, sagt Polizei-Pressesprecher Jan Liebel. Statistische Werte lägen dazu noch nicht vor, das Phänomen sei neu. „Derzeit gehen wir davon aus, dass es sich um mehrere und unterschiedliche Täter handelt. Eine Ähnlichkeit ist nicht zu erkennen“, sagt Liebel. Erst vor Kurzem wurde der Polizei ein Fall aus Grünstadt gemeldet: Nach Angaben der Polizei hat ein Unbekannter in der dortigen Sparda-Bank einer 71-jährigen Frau die EC-Karte gestohlen und kurz darauf einen dreistelligen Geldbetrag abgehoben. Er soll zuvor den PIN-Code der Frau über ihre Schulter ausgespäht haben. Auch in Haßloch und Bad Dürkheim hat es Fälle von Shouldersurfing gegeben, wie die Polizei mitteilt.

Beim Abheben am Geldautomaten sollte man sich keinesfalls über die Schulter schauen lassen.
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Miese Tricks beim Geldabheben

In Worms soll in der vergangenen Woche ebenfalls eine 79-Jährige Opfer eines Shouldersurfers geworden sein, wie die Polizei informiert. Sie sei während des Geldabhebens von einem Mann abgelenkt worden. Er habe den Ausgabeschlitz der Bankkarte mit einer blauen Karte verdeckt. Nachdem die Wormserin ihr Bargeld aus dem Automaten genommen habe, habe sie bemerkt, dass ihre eigene Karte fehlte. Am Abend sei ihr klargeworden, dass mit der gestohlenen Karte ein vierstelliger Betrag abgehoben worden sei.

Vereinzelte Fälle auch in der Westpfalz

Auch im Bereich des Polizeipräsidiums Westpfalz waren in der Vergangenheit Shouldersurfer unterwegs, informiert Präsidiums-Pressesprecherin Christiane Lautenschläger. Aus den Landkreisen Kaiserslautern und Pirmasens sind laut Polizei Fälle bekannt. „Meist gehen die Täter offensiv vor und sprechen die Opfer in ausländischer Sprache an, während diese noch aktiv ihrem Bankgeschäft nachgehen“, erläutert Lautenschläger die Vorgehensweise. Der Betrogene gehe davon aus, dass seine Bankkarte vom Automaten einbehalten wurde. Nachdem der Kunde dann die Bank verlassen habe, bedienten sich die Betrüger von seinem Konto.

Aufdringliche Personen auf Distanz halten

Die Polizei rät, bei der PIN-Eingabe darauf zu achten, dass man von niemandem beobachtet wird. Aufdringliche Personen oder angeblich Hilfesuchende solle man höflich aber bestimmt darum bitten, auf Distanz zu bleiben. „Brechen Sie im Zweifelsfall die Transaktion ab und lassen Sie Ihre Karte nicht aus den Augen“, rät Liebel. „Und decken Sie das Tastaturfeld während der PIN-Eingabe mit ihrer freien Hand ab.“ Zudem solle man keinen Geldautomaten benutzen, an dem etwas ungewöhnlich erscheine. Bei Verdacht auf Manipulation eines Automaten solle man die Polizei unter der Telefonnummer 110 verständigen.

Weitere Tipps, wie man sich vor Automatenbetrügern schützen kann, gibt es hier.

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