Pfalz Affenpocken in der Pfalz: Was Sie jetzt wissen müssen

Hautsymptome eines Affenpocken-Patienten.
Hautsymptome eines Affenpocken-Patienten.

Elf Bundesländer haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts mit Affenpocken Infizierte gemeldet. In der Pfalz ist am Dienstag ein Verdachtsfall in Kaiserslautern dazugekommen, nachdem tags zuvor der erste Fall in der Pfalz bestätigt wurde.

Der Mann aus der Stadt Kaiserslautern, der offenbar mit dem Virus infiziert ist, sei in Isolation, teilte das zuständige Gesundheitsamt am Dienstagmittag mit. Eine labortechnische Bestätigung durch das Robert Koch-Institut (RKI) stehe noch aus. Am Montag war der erste Affenpockenfall in Rheinland-Pfalz, im Kreis Germersheim, bestätigt worden. Beiden betroffenen Personen geht es den Ämtern zufolge gesundheitlich soweit gut. Was bei Affenpocken zu beachten ist.

Wie wird das Virus übertragen?
Über engen Körperkontakt und durch Kontakt mit Körperflüssigkeiten und den typischen Hautsymptomen. Bei den aktuellen Fällen sind in der Mehrheit Männer betroffen, die Sexualkontakte zu anderen Männern hatten. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist jedoch selten.

Wie ist hoch ist das Risiko?
Eine Gefährdung für die Gesundheit der breiten Bevölkerung in Deutschland schätzt das RKI nach derzeitigen Erkenntnissen als gering ein. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat dagegen für den 23. Juni ihren Notfallausschuss einberufen, wie die WHO am Dienstag sagte. Bundesweit gibt es derzeit 229 Affenpocken-Fälle.

Wie gefährlich sind Affenpocken?
Affenpocken gelten verglichen mit den seit 1980 ausgerotteten Pocken als weniger schwere Erkrankung. Die Inkubationszeit beträgt laut RKI fünf bis 21 Tage. Die Symptome wie Fieber und Hautausschlag verschwinden meist innerhalb weniger Wochen von selbst, können aber in sehr seltenen Fällen auch zum Tod führen.

Woher kommt die Krankheit?
Affenpocken sind eine auf ein Virus zurückgehende Erkrankung. Der Erreger wurde erstmals 1958 in einem dänischen Labor bei Affen nachgewiesen – daher der Name Affenpocken. Fachleute vermuten allerdings, dass der Erreger eigentlich in Hörnchen und Nagetieren zirkuliert.

Was tun bei einem Verdacht?
Man sollte mit dem Hausarzt telefonisch Kontakt aufnehmen. Affenpocken werden über einen Abstrich, zum Beispiel von nässenden Hautveränderungen, festgestellt. Die Ergebnisse liefert ein Labor. Bei dem Verdachtsfall in Kaiserslautern wurde nach Auskunft der Behörde ein PCR-Test gemacht. Das Gesundheitsamt sei in täglichem Kontakt mit dem Mann. Das Amt entscheidet, sobald sich die Infektion bestätigt hat, über die Isolation.

Und wenn der Test positiv ist?
Bis sich die Verdachtsdiagnose bestätigt hat und auch im Erkrankungsfall sollten enge Körperkontakte mit anderen Menschen vermieden werden. Der Erkrankte sollte sich in seinem Haushalt möglichst in einem separaten Zimmer aufhalten. Auch Bettzeug und Haushaltsgegenstände sollten nicht miteinander geteilt werden, da das Affenpockenvirus über längere Zeiträume (Tage bis Monate) auf Oberflächen überleben kann.

Wie lange dauert die Quarantäne?
Die Quarantäne dauert mindestens 21 Tage, längstens bis zu vier Wochen, sagt das Gesundheitsamt Bad Dürkheim. Und zwar so lange, bis alle Krusten und Schorf vollständig verheilt sind und abfallen – und keine neuen Bläschen mehr hinzukommen.

Gibt es eine Impfung?
Aufgrund der Ähnlichkeit der Viren schützen Impfstoffe, die zum Schutz vor den echten Pocken (Variola) entwickelt wurden, auch vor Affenpocken. In der EU ist seit 2022 zudem das Medikament Tecovirimat zugelassen. Laut RKI ist es bisher noch nicht breit verfügbar.

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