Rhein-Pfalz Kreis Schulsozialarbeiterin darf bleiben

Mit spielererischen Übungen in den Klassen kann Corinna Weyer die Gruppendynamik verbessern. Für Prävention bleibt aber wenig Ze
Mit spielererischen Übungen in den Klassen kann Corinna Weyer die Gruppendynamik verbessern. Für Prävention bleibt aber wenig Zeit.

Eine Sozialpädagogin soll dauerhaft die Grundschulen in der Verbandsgemeinde Lambsheim-Heßheim besuchen, um Schüler, Eltern und Lehrer zu beraten und bei Konflikten zu vermitteln. Die Schulsozialarbeit war zunächst auf ein Jahr befristet und wäre zum Ende des Schuljahres ausgelaufen. Die Fraktionen im VG-Hauptausschuss waren sich bei ihrer Sitzung am Mittwoch einig, dass das Angebot fest installiert werden soll. Die Stundenzahl wird jedoch nicht aufgestockt.

Die Sozialpädagogin Corinna Weyer kümmert sich auf ihrer halben Stelle mit 19,5 Stunden vor allem um konkrete Einzelfälle an den vier Grundschulen in der Verbandsgemeinde. Wenn es Schwierigkeiten mit einem Kind in einer Klasse gibt, kann sie von den Lehrern kontaktiert werden, die Klasse beobachten und mit den Eltern sprechen. Weil sie als „dritte Partei“ von den Eltern wahrgenommen werde, bestehe ein anderes Vertrauensverhältnis als zu den Lehrern, schreibt der Lambsheimer Schulleiter Peter Bisson in seinem Bericht über die Schulsozialarbeit. In den ersten Klassen in der Verbandsgemeinde sind laut Bericht viele Kinder, die Unterstützung benötigten: ein Mädchen, das bei seiner Oma lebe, weil die häuslichen Verhältnisse schwierig seien, ein anderes, das von Schulangst geplagt wurde. „Dies sind Aufgaben, die neben den üblichen Lernschwierigkeiten auftreten und alleine von einer Klassenlehrerin kaum mehr bewältigt werden können“, resümieren die Schulleiter in dem Bericht. „Präventive Aufgaben zur Verbesserung des sozialen Miteinanders sind angedacht, wurden aber bisher aus zeitlichen Gründen nicht angegangen. Das ist sehr schade, zumal die soziale Kompetenz der Schulanfänger immer mehr abnimmt.“ Für Übungen, mit denen die Sozialpädagogin den Klassenverband stärken und das Selbstbewusstsein der Kinder fördern kann, bleibe jedoch neben der Betreuung der Einzelfälle kaum noch Zeit. Sie ist jeweils nur einen Tag pro Woche vor Ort in den einzelnen Schulen. Dass eine „Aufstockung der Arbeitszeit bis hin zu einer Vollzeitstelle gut vorstellbar“ sei, schreibt die VG-Verwaltung in der Vorlage für die Hauptausschusssitzung. „Es werden mehr Stunden gewünscht“, sagte auch der Bürgermeister Michael Reith (SPD). „Aber wir sollten Schritt für Schritt vorgehen: Erst die Schulsozialarbeit dauerhaft einführen und sehen, wie es sich entwickelt. Über die Stundenzahl können wir dann noch sprechen.“ Dass man bei dem Kontingent zunächst bleiben solle, bekräftigten alle Fraktionen. „Man muss Hilfe an die Hand geben“, sagte Angela Haller (SPD). „Das wird ausreichend getan.“ Für die Pädagogin wird keine Stelle bei der Verwaltung geschaffen, sondern sie bleibt weiter beim Zentrum für Arbeit und Bildung (ZAB) angestellt, mit dem ein Vertrag geschlossen wird. Sie soll weiterhin als feste Kraft für Lambsheim-Heßheim eingeteilt bleiben. Im Krankheitsfall könne sie von Kollegen des ZAB vertreten werden, sagte Reith auf Nachfrage von Peter Frank aus der SPD-Fraktion. Kontakt Die Schulsozialarbeiterin Corinna Weyer ist in Beindersheim und Lambsheim montags und dienstags von 9 bis 16 Uhr, in Großniedesheim mittwochs von 8.30 bis 12 Uhr, in Heßheim donnerstags von 9 bis 12 Uhr. Die Beratung ist kostenlos und unterliegt der Schweigepflicht. Kontakt über schulsozialarbeit@lamsheim-hessheim.de.

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