Hochdorf-Assenheim Mit Namensforschung Alteingesessenen auf der Spur

Viele Stammbäume hat Arthur Oberbeck schon erstellt, hier bei seinem Vortrag im Historischen Rathaus in Assenheim.
Viele Stammbäume hat Arthur Oberbeck schon erstellt, hier bei seinem Vortrag im Historischen Rathaus in Assenheim.

57.000 Menschen hat Arthur Oberbeck in Stammbäumen mittlerweile verzeichnet. Seit 30 Jahren betreibt der Hobby-Genealoge Namensforschung, seit zehn Jahren intensiv. Im Historischen Rathaus in Assenheim hat er sein Publikum mit auf eine Zeitreise genommen.

„Over de Beek“, so hätte sich Arthur Oberbeck vor 500 Jahren vorgestellt. „Das kommt aus dem Niederdeutschen und bedeutet so viel wie: Über den Bach“, erläutert er. Für seine Dokumentationen habe er die halbe Vorderpfalz bereist und sei viel auf Friedhöfen gewesen. Erschwert werde die Suche teilweise durch den Datenschutz. Dennoch könne er Hochdorf-Assenheim inzwischen in Einzelteile zerlegen, erzählt der 69-jährige Rödersheimer schmunzelnd.

Ein Blick in die historische Entwicklung zeige, dass erstmals im neunten Jahrhundert in Venedig ein Familienname vererbt worden sei. Bis ins zwölfte Jahrhundert finde man in Quellen nur eingliedrige Personennamen, später seien immer häufiger zwei Namenselemente verwendet worden. Die meisten deutschen Familiennamen leiteten sich aus Berufsbezeichnungen ab, vom Vornamen der Eltern, von Eigenschaften, der geografischen Herkunft oder Besonderheiten der Wohnstätte. So könne aus einem aus Bayern zugezogenen Peter schließlich ein Peter Bayer werden, der Nachname Basler deute auf die Stadt Basel als Herkunftsort. Nicht immer sei eine eindeutige Deutung möglich. So könne der Name Roth entweder auf die Farbe der Haare, den Ort Roth oder einen gerodeten Platz hinweisen.

Namen einst von Zuwanderern

Viele deutsche Namen seien auch slawischer, baltischer oder durch die um das Jahr 1680 nach Deutschland geflohenen Hugenotten französischer Herkunft. Bei gewissen Namen sei man daher sicher. „Wenn man die gehört hat, hat man gewusst, die komme vun derre Eck“, sagt Oberbeck. Eindeutig sei so der Name Magin auf das französische Mangin/Mengin zurückzuführen. Die vorgestellten regionalen Namen habe er individuell herausgesucht, so Oberbeck, „was mir so gerade über den Weg gelaufen ist.“ Hinter dem Namen Renner stecke die mittelhochdeutsche Bezeichnung rennære (Reit- oder Stallknecht), hinter Clemens die lateinische Übersetzung für mild oder gnädig, und Gerdon setze sich aus dem germanischen Ger (Speer) und dem keltischen Don (Herrscher der Welt) zusammen.

Einen persönlichen Bezug habe er zum Namen Neumann als Mädchenname seiner Oma. Die Neumanns seien aus dem fränkischen Obernburg 1794 in unsere Region gekommen und erfreuten sich eines großen Kinderreichtums. Auch der 1977 heiliggesprochene Bischof Johann Nepomuk Neumann aus Philadelphia entstammt diesem Zweig. Beim Namen Fix wendet er sich an Zuhörerin Monika Schönbucher, eine geborene Fix. Er weist darauf hin, dass es standesamtliche Aufzeichnungen erst seit 1875 gibt, davor wurden nur Kirchenbücher geführt. „Pfarrer waren die einzigen, die des Lesens und Schreibens kundig waren“, so der gelernte Verlagskaufmanns.

Dokumente oft verloren

Leider seien viele Dokumente verbrannt, dadurch sei der „echte Assenheimer“ nicht mehr festzustellen. Generell sei es schwer, weiterzukommen als bis zum 30-jährigen Krieg. Zuhörer, die nun selbst Ahnenforschung betreiben wollen, bekamen eine schriftliche Hilfestellung für zuhause, er selbst erhielt zum Dank einen Korb voller Pfälzer Vitamine.

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