Rhein-Pfalz Kreis Jetzt wird es hitzig

«Waldsee.» Vor der Stichwahl um das Bürgermeisteramt in der Verbandsgemeinde Rheinauen wird es hitzig: Zu den Wahlempfehlungen der im ersten Durchgang ausgeschiedenen parteilosen Kandidaten Thomas Hauser und Tobias Hook gibt es nun weitere Statements.

Steffen Weber aus Neuhofen, der sich ebenfalls als parteiloser Kandidat für das Bürgermeisteramt zur Wahl gestellt hat, im ersten Wahlgang aber ausgeschieden ist, nimmt Bezug auf die Kritik von Thomas Hauser an Noch-Bürgermeister Otto Reiland (CDU). Hauser hatte dessen Unterstützung für CDU-Kandidat Stefan Bentz kritisiert. „Herr Hauser beschwert sich erst im Nachhinein über die Funktion von Otto Reiland als Wahlleiter. Erst, nachdem er das gesteckte Ziel, nämlich das Erreichen der Stichwahl verfehlt hat“, schreibt Weber nun. Er kritisiert auch SPD-Kandidaten Patrick Fassott, der es mit Bentz in die Stichwahl am 16. Juni geschafft hat. Hauser hatte für Fassott eine Wahlempfehlung ausgesprochen. Weber hätte es als „charakterstark“ empfunden, wenn sich Fassott von dieser Empfehlung distanziert hätte, denn Otto Reiland habe sich stets neutral und korrekt verhalten. Fassott habe ihm immer wieder seinen Respekt ausgesprochen. Weber selbst will keine Wahlempfehlung geben: „Als parteiloser Kandidat eine Wahlempfehlung für die Gegenpartei des vermeintlichen Schuldigen und Verantwortlichen für die Wahlniederlage auszusprechen, zeigt ,Verlieren will gelernt sein‘“, schreibt er und spielt damit wieder auf Hauser an. Jürgen Geitlinger, Vorsitzender der Altriper Wählergemeinschaft, die zurzeit nicht in der Politik aktiv ist, kritisiert in einem Schreiben an die RHEINPFALZ das Verhalten von Noch-Bürgermeister Otto Reiland. „Für mich ist es schon befremdlich, dass man als Noch-Bürgermeister und Wahlleiter seine politische Neutralität aufgibt und seinen CDU-Kollegen derart puscht. Ich hoffe, dass aus der Stichwahl der qualitativ beste Kandidat als Sieger hervorgeht“, meint Geitlinger. Damit teile er die Meinung von Hauser und Tobias Hook. Der hatte sich ebenfalls für Fassott ausgesprochen. Hildegard Volandt aus Otterstadt schlägt sich dagegen auf die Seite des CDU-Kandidaten Bentz. Sie ist Mitglied des Otterstadter CDU-Ortsverbands. „Zuerst treten die Kandidaten gegeneinander an, weil sie von sich überzeugt und der Meinung sind, sie wären der bessere Bürgermeister. Zwei gleichrangige Verwaltungsmitarbeiter, die jeweils einen eingeschränkten Themenbereich verantworten, sind von sich überzeugt, sie könnten eine Verwaltung leiten und sprechen dies einem Dienststellenleiter bei der Polizei ab?“, schreibt Volandt. Fassott und Hauser leiten je einen Fachbereich in der Verbandsgemeindeverwaltung Rheinauen, Bentz leitet als Polizeibeamter eine Dienststelle im Führungsstab des Polizeipräsidiums Rheinpfalz. Anschließend kritisiert sie den Altriper Architekten Hook: „Und dann tritt noch ein Architekt auf den Plan, der von sich selbst behauptet, er hätte ja zumindest ein wenig Erfahrung. Ich kann mich nicht dem Eindruck verwehren, dass hier eine Altriper Verschwörung initiiert wurde, bei der auf alle Fälle ein Altriper zum Bürgermeister gewählt werden soll, egal welcher Couleur“, schreibt Volandt. Hook und Hauser leben in Altrip, Fassott ist dort verwurzelt, wohnt aber im badischen Oftersheim. Das missfällt der CDU-Frau: „Für mich bedeutet es viel, wenn mein Bürgermeister auch bei uns wohnt und nicht nach Dienstschluss aus dem Gemeindeleben verschwindet.“

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