Hochwasser Kanzler Scholz verspricht Flutopfern Hilfe

Olaf Scholz am Samstag im Gespräch mit Einsatzkräften im Saarland.
Olaf Scholz am Samstag im Gespräch mit Einsatzkräften im Saarland.

Der Deutsche Wetterdienst misst im Saarland Regenfälle von mehr als 100 Liter pro Quadratmeter. Bis Dienstag wird ruhigeres Wetter erwartet, aber schon danach drohen neue Starkregen im Südwesten.

Bundeskanzler Olaf Scholz hat am Samstag zusammen mit der saarländischen Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (beide SPD) die Hochwasser-Gebiete im Saarland besucht. Zuerst machte Scholz sich in Gummistiefeln in dem Ort Kleinblittersdorf ein Bild von der Lage. Eigentlich war der Kanzler wegen einer Wahlkampfveranstaltung der SPD angereist. Sie wurde angesichts der Lage aber abgesagt.

„Es ist erneut in aller Dramatik fassbar geworden, welche Gewalt die Natur hat, welche Zerstörung sie anrichten kann und wie sehr wir uns immer wieder auf solche Ereignisse vorbereiten müssen“, sagte Scholz. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) maß im Saarland stellenweise mehr als 100 Liter Regen pro Quadratmeter in nicht einmal 24 Stunden. Zum Vergleich: Im gesamten vergangenen Monat April waren im Saarland rund 74 Liter Regen pro Quadratmeter gemessen worden. Ministerpräsidentin Rehlinger sagte: „Wir müssen feststellen, dass dies die schwierigste Lage ist seit dem Jahrhunderthochwasser vor 30 Jahren.“ Damals, am vierten Advent im Jahr 1993, hatte das Saarland ein besonders schlimmes Hochwasser erlebt.

Neues Ungemach droht

In der saarländischen Landeshauptstadt Saarbrücken stand die Stadtautobahn unter Wasser und musste gesperrt werden. Mancherorts mussten Menschen evakuiert werden. In Rußhütte, einem Stadtteil Saarbrückens, wurden sie etwa mit Amphibienfahrzeugen und Booten in Sicherheit gebracht.

Scholz versicherte: „Wenn wir den Schaden besser besichtigen können und die unmittelbare Not- und Gefahrenlage zurückgegangen ist, dann wird es auch darum gehen, dass man miteinander verabredet, was zu tun ist, um denjenigen, die in Not geraten sind, zu helfen.“ Rehlinger bekräftigte: „Diejenigen, die an finanzielle Grenzen geraten, wenn es um Schaden bei Hab und Gut geht, sollen Unterstützung finden.“ Michael Burkert, Präsident des saarländischen Landesverbandes des Deutschen Roten Kreuzes, erzählte dem Kanzler, dass man „aus dem Stand heraus“ 400 freiwillige Helfer mobilisiert habe, auch aus Hessen und Rheinland-Pfalz.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hob am Samstagmorgen alle Unwetterwarnungen in Deutschland auf. Bis Dienstag sagen die Meteorologen nur vereinzelt Schauer voraus. Dann allerdings könnte „neues Ungemach“ drohen und der Südwesten von erneutem Starkregen betroffen sein.

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