Rheinland-Pfalz Wirtschaftliche Probleme: Versorgungsengpässe in der Pflege
Ein großer Teil der Pflegeeinrichtungen in Rheinland-Pfalz sieht sich in großen wirtschaftlichen Schwierigkeiten und fürchtet um die eigene Existenz. Schon jetzt machen sich Versorgungsengpässe bemerkbar.
Laut einer aktuellen Erhebung der Pflegegesellschaft Rheinland-Pfalz, an der sich nach deren Angaben rund 40 Prozent der ambulanten, teil- und vollstationären Pflegeeinrichtungen im Land beteiligt haben, berichtet über die Hälfte der Einrichtungen von „erheblichen oder hohen wirtschaftlichen Problemen“. Ein ähnlicher Anteil sieht die eigene Existenz in Gefahr.
Bereits jetzt gebe es spürbare Auswirkungen für die Pflegebedürftigen und deren Angehörige: Im Durchschnitt können die befragten Pflegeheime mehr als neun Plätze nicht belegen, etwa wegen Personalmangels. Im Bereich der ambulanten Pflege konnten laut einer Hochrechnung der Pflegegesellschaft im Juni landesweit 12.000 Leistungen nicht so erbracht werden wie vorgesehen. Darüber hinaus mussten schätzungsweise 8800 neue Kundenanfragen abgelehnt werden. Es sei zwar damit zu rechnen, dass sich Einrichtungen, in denen es solche Probleme gibt, eher an der Umfrage beteiligt haben, heißt es von der Pflegegesellschaft, „aber jeder Fall eines unversorgten oder nicht ausreichend versorgten pflegebedürftigen Menschen ist für die betroffenen Personen eine besondere Belastung“.
Die Pflegegesellschaft fordert daher, dass in einer gemeinsamen Runde aus Entscheidungsträgern Lösungen für die dringendsten Probleme der Pflegebranche gefunden werden.
Auch in der Pfalz macht sich deren schwierige wirtschaftliche Lage bemerkbar: Im Juli dieses Jahres hat die Sozialstation in Lambsheim (Rhein-Pfalz-Kreis) Insolvenz angemeldet; im September folgte die Sozialstation Bad Dürkheim.