Otterstadt/Waldsee Erdöl-Bohrung: Gemeinden kündigen Kooperationsvereinbarung

Das Konsortium fördert in Speyer seit 2008 Erdöl.
Das Konsortium fördert in Speyer seit 2008 Erdöl.

Die Ortsgemeinde Otterstadt und die Verbandsgemeinde Rheinauen haben nach mehrheitlichen Ratsbeschlüssen eine Kooperationsvereinbarung mit dem Erdöl-Konsortium gekündigt. Die Firmen Neptune Energy und Palatina Geocon wollen zwischen Waldsee und Otterstadt von einem Bohrplatz an der Landesstraße 534 eine Bohrung abteufen, um in etwa 2800 Meter Tiefe nach dem Rohstoff zu suchen. Das Vorhaben ist schon seit Jahren geplant, bisher fehlt dem Konsortium allerdings noch die Genehmigung des Landesamts für Geologie und Bergbau.

Die Vereinbarung zwischen den Gemeinden und dem Konsortium wurde bereits 2016 geschlossen. Ziel war eine Zusammenarbeit und gegenseitige Unterstützung. Seitdem hat sich der politische Wind jedoch gedreht und die gesellschaftliche Akzeptanz gewandelt – vor allem im Hinblick auf den Klimawandel. Das Vorhaben ist umstritten. Um deutlich zu machen, dass auch die Kommunalpolitik das Projekt ablehnt, haben die beiden Räte die Vereinbarung am Donnerstagabend mehrheitlich gekündigt.

Der Ortsgemeinderat Waldsee – der dritte kommunale Vertragspartner – lehnte die Erdöl-Bohrung ebenfalls einstimmig ab. Eine große Mehrheit der Waldseer Ratsmitglieder wollte die Vereinbarung auf einen SPD-Antrag aber nicht kündigen, sondern sieht sich nicht mehr daran gebunden, weil mit der Ablehnung des Projekts die Grundlage dafür entzogen worden sei.

Einen ausführlichen Bericht zu den Auswirkungen der Entscheidung finden Sie hier.

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