Neustadt Kurz vor Toresschluss neue Spieler an Land gezogen

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Neustadt. Nach zwei intensiven Trainingsmonaten fühlt sich der SCN gerüstet für die neue Saison. Vergangenes Wochenende verbuchte Trainer Davorin Golubic mit zufriedener Miene zwei erfolgreiche Testspiele im Stadionbad gegen das Nationalteam der Schweiz. Die Schweizer zählen zwar zu den Exoten im Wasserball, präsentierten sich aber körperlich als der erhofft starke Sparringspartner. Der SCN gewann mit 13:8 und 10:8 (wir berichteten). Nach dem Weggang von drei kroatischen Leistungsträgern in der vergangenen Saison musste sich SCN-Manager Michael Heinz anstrengen, um den Kader mit Neuzugängen zu versorgen. „Zunächst sah es schlecht aus, da waren kaum Spieler auf dem Markt. Kurz vor Toresschluss griff unser Netzwerk“, erklärte Heinz. Neben dem Ungarn Kristof Reinspach kommen vier Neue aus Kroatien: Leon Avdic ist ehemaliger U19-Nationalspieler. Der 20-Jährige ist angehender Physiotherapeut und muss noch ein praktisches Jahr in Kroatien absolvieren, um in seinem Beruf arbeiten zu können. Er wird als Center eingesetzt. Trotz seiner Jugend hat er schon viele Erfahrungen gesammelt und zieht bereits einen Vergleich zwischen Wasserball in Deutschland und Kroatien: „Hier wird Wasserball wesentlich langsamer gespielt, dafür aber viel aggressiver. In Kroatien spielen wir technisch besser und mit mehr Finesse. Dort ist Wasserball Nationalsport.“ Dafür hatte er in Kroatien auch bis zu elfmal in der Woche trainiert. „Wir mussten auch schon mal vier Kilometer ohne Ball schwimmen.“ Zwischen den Pfosten wird Ivan Pisk stehen. Der 24-Jährige Maschinenbau-Student arbeitet an seiner Bachelorarbeit. Domagoj Mijatovic hat eine kaufmännische Ausbildung absolviert. Er wechselt vom SV Cannstatt zum SCN. Viel Erfahrung bringt Torhüter Ivo Brzica mit. Der 36-Jährige hat das U17-Nationalteam der Türkei betreut und wird sich beim SCN ebenfalls in die Nachwuchsarbeit einbringen. Levan Mosashvili war bereits in der vergangenen Saison für den SCN spielberechtigt, spielte aber überwiegend mit Zweitstartrecht für Leimen-Mannheim. „Er ist jetzt 20 Jahre alt, das Doppelstartrecht ist dann nicht mehr möglich“, informiert Heinz. Besonders freut sich der SCN-Manager, dass ein ehemaliges SCN-Eigengewächs erneut für seinen Heimatclub die blau-weiße Badehose anzieht: Jakob Arndt ist wieder im Kader. Der 31-Jährige hat bereits Erstliga-Erfahrung mit dem SCN geschnuppert und war über zehn Jahre in der Ersten Mannschaft im Einsatz, bevor er aus beruflichen Gründen kürzer getreten hatte. Heinz zählt sein Team zum „starken Mittelblock der B-Gruppe“. Pflichtsiege erwartet der Manager gegen die Aufsteiger SV Würzburg und Poseidon Hamburg. Auch den SV Cannstatt stuft er als „schlagbar“ ein. Als schwerste Gegner sieht er den SV Krefeld und SVV Plauen. „Diese zwei Teams sind wohl am Ende der Runde an der Tabellenspitze unserer Gruppe“, vermutet Michael Heinz. Im Mittelblock sieht er neben dem SCN den DSV 98 Duisburg und den SC Wedding Berlin. Hier könne jeder jeden schlagen, überlegt er. Heinz kämpft vor jeder Saison darum, ein starkes Team zusammenzubekommen. „Wir brauchen hier in Neustadt ein Bundesliga-Team, um die Trainingsmöglichkeiten und die Perspektive für unsere jungen Spieler zu erhalten. Das Erstliga-Team ist für sie der Ansporn.“ Dafür gibt Heinz neben einer beruflichen 60-bis-80-Stunden-Woche alles. „Wenn man für etwas brennt, dann macht man es“, verrät er. Ohne die Erfahrungen, die er als junger Spieler im Sport gemacht habe, wäre sein Leben vielleicht anders verlaufen. Daher wolle er dem SCN etwas zurückgeben, erklärt Heinz sein Engagement. Jan Glaser (Auslandssemester in Peru) und Laurence Tummings (Auslandssemester in Brasilien) stehen erst wieder im Januar zur Verfügung. Trainer Davorin Golubic setzt daher auch auf die SCN-Nachwuchsspieler. Mit Johannes Weigert, Fabian Härtel und Benedikt Hummel machen gleich drei Junioren die Fahrt nach Berlin mit. Dennoch hat Golubic am Samstag nur elf Spieler im Kader. Nico Berger muss nach einer Schulteroperation einige Wochen aussetzen. Jakob Arndt ist noch im Urlaub. Oldie Stefan Ehrenklau, der bei Bedarf vor allem bei Heimspielen zum Einsatz bereit ist, ist beruflich verhindert. Daher erwartet Golubic ein schweres Spiel: „Es ist für Berlin ein Heimspiel. So gesehen ist Wedding Favorit“, sagt er. Die Bilanz aus der vorigen Saison: für den SCN eine 4:11-Niederlage zum Saisonauftakt, im Februar ein 8:6-Erfolg im Rückspiel im Stadionbad, dann im Viertelfinale in der ersten Abstiegsrunde neben einem Heimsieg zwei Niederlagen in Berlin. Damit musste Neustadt in die finale Abstiegsrunde gegen die Wasserfreunde Fulda und den Ex-SCN-Trainer Janusz Gogola – Fulda stieg ab. Für Golubic ist das neue Berliner Team noch ein unbeschriebenes Blatt. Er weiß nur: „Der ungarische Spieler Marton Saroszi hat Berlin aus beruflichen Gründen verlassen und spielt jetzt in Cannstatt. Centerverteidiger André Koch hat aufgehört.“ Dauerkarten Für die SCN-Fans gibt es wieder die Möglichkeit, für die Heimspiele eine Dauerkarte zu erwerben. Der Einzeleintritt kostet 5 Euro, die Dauerkarte für sieben Begegnungen 30 Euro. |kle

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