Ludwigshafen Streit um Fickeisenplatz: Kompromiss in Sicht

 Das Geschwister-Scholl-Gymnasium und das Gelände davor.
Das Geschwister-Scholl-Gymnasium und das Gelände davor.

Im Streit um die am 3. März vom Ortsbeirat Süd mit knapper Mehrheit abgelehnte Teilumbenennung des Fickeisensplatzes in Sophie-Scholl-Platz schlägt Ortsvorsteher Christoph Heller (CDU) einen Kompromiss vor. Dort, wo ehemals das 1915 vom Kaufmann und Holzhändler Karl Ludwig Fickeisen mit 400.000 Reichsmark finanzierte und von den Nazis 1935 geschlossene Waisenhaus/Stift stand (im Quadrat Dörrhorst-/Ecke Wredestraße), könnte am Park Ecke Westendstraße/Lorientallee ein Schild aufgestellt werden, das an Fickeisen erinnert. „Das würde helfen, den Mann wieder ins Bewusstsein von Ludwigshafen zu rücken“, sagt Heller. Und das würde Heller zufolge auch die Möglichkeit eröffnen, den Platz vor dem Gymnasium nach den Geschwistern Hans und Sophie Scholl oder nach der Widerstandsgruppe Weiße Rose zu benennen. „Dann wäre allen Aktiven der Gruppe gedacht.“

Am 22. März Thema im Stadtrat

Das Geschwister-Scholl-Gymnasium hatte anlässlich des 100. Geburtstags der von den Nazis ermordeten Widerstandskämpferin Sophie Scholl (9. Mai 2021) angeregt, den Fickeisen- in Sophie-Scholl-Platz umzubenennen. Nach dem Nein des Ortsbeirats kritisierten Grüne und SPD das Votum, die Linke will im Stadtrat am 22. März eine Anwohnerbefragung beantragen. Die Fraktion brachte eine Umbenennung der Friedrich-Heene- in Sophie-Scholl-Straße ins Spiel. Die Heene-Straße ist die offizielle Anschrift der Schule.

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