Ludwigshafen Spenden nach Bluttat: Neues Verfahren beschlossen

Gedenken an die Opfer nach der tödlichen Messerattacke vom 18. Oktober. Zwei Männer kamen ums Leben, ein Mann wurde schwer verle
Gedenken an die Opfer nach der tödlichen Messerattacke vom 18. Oktober. Zwei Männer kamen ums Leben, ein Mann wurde schwer verletzt.

Nach der Debatte um die Verteilung von Spendengeldern infolge der Bluttat von Oggersheim im vergangenen Oktober hat sich der Bau- und Grundstückausschuss am Montagabend in nicht-öffentlicher Sitzung auf ein neues Verfahren verständigt. Demnach können Spender, die ausdrücklich den Hinterbliebenen sowie dem schwer verletzten Opfer und nicht der Ex-Partnerin des Täters spenden möchten, dies der Verwaltung per E-Mail oder Brief mitteilen.

Das zur Rede stehende Viertel ihrer Spende werde dann auf die drei Parteien – die Hinterbliebenen sowie das schwer verletzte Opfer – neu aufgeteilt, teilte die Stadtverwaltung am späten Montagabend mit. Der Ausschuss folgte diesem Vorschlag der Verwaltung. „Mit unserem Verfahrensvorschlag zur Neuverteilung wollen wir die Tür öffnen, um die öffentliche Debatte wieder zu versachlichen und zu befrieden, und wir wollen den Spendern die Möglichkeit geben, individuell zu entscheiden. Ich weiß auch, dass es Spender gab, die explizit auch die Ex-Lebensgefährtin unterstützen wollten. Mit dem vorgeschlagenen Verfahren können die Spender nunmehr selbst bestimmen, wen sie bedenken wollen“, erklärte Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck (SPD). Spender, die die Ex-Partnerin nicht bedenken wollen, können sich unter Nennung ihrer Kontaktdaten per E-Mail oder Brief an die Stadtverwaltung wenden. Auf der städtischen Homepage www.ludwigshafen.de wird laut Verwaltung ab Dienstagnachmittag ein entsprechendes Formular als Download zur Verfügung gestellt.

Über 22.000 Euro auf Treuhandkonto

Über 22.000 Euro für die Hinterbliebenen sind nach der Bluttat vom 18. Oktober in Oggersheim auf ein Treuhandkonto der Stadt eingezahlt worden. Für viele der rund 190 Spender und die Opferfamilien gleichermaßen überraschend hatte die Stadtspitze zunächst entschieden, dass bei der Ausschüttung auch die frühere Partnerin des geständigen Angeklagten gleichberechtigt berücksichtigt werden soll. Der Somalier steht derzeit in Frankenthal vor Gericht.

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