Ludwigshafen L525: Raddemo für Ausbau der Verbindungsstraße
25 Jahre dauert der Kampf bereits, den die Gemeinden am Tor zur Haardt ausfechten, um die schmale Direktverbindung für Radler sicherer zu machen. Die etwa zwei Kilometer lange Strecke ist so schmal, dass zwei Lkw kaum aneinander vorbeikommen. „Sie hat teilweise keine Mittelstreifen und an gefährlichen Kurven nicht mal eine Leitplanke“, kritisiert die Ruchheimerin Jutta Kreiselmaier-Schricker (Grüne). Es gebe nicht mal einen Hinweis auf Gefahrenstellen, da passiere einfach nichts. Die Straße ist die direkte Route vom Land in die Stadt. „Sie erfüllt somit die Bedingung für Fördergelder vom Bund zum Ausbau“, betont Ruchheims Ortsvorsteher Dennis Schmidt. „Ein sicherer Radweg ist ein Muss“, richtet der CDU-Politiker einen Appell an den Landesbetrieb Mobilität (LBM).
14 Unfälle seit 2018
„Wir werden immer abgespeist, trotz des Wissens, dass es seit 2018 zu 14 Unfällen gekommen ist“, ärgert sich Fußgönheims Beigeordneter Klaus Weiler (CDU). Dabei sei es zu acht Personenschäden gekommen. Von Todesfällen und Schwerstverletzten in früheren Jahren weiß er aus seinem persönlichen Umfeld. Der Demo schlossen sich etwa 150 Teilnehmer an. Treffpunkt war am Samstag um 14 Uhr am Ruchheimer Schloss. Von dort fuhr der Tross in neonfarbenen Westen über die L525 bis nach Fußgönheim. Ziel war das Bürgerhaus.
Familien, Pendler, wie auch Vertreter aller Parteien beider Orte waren mit von der Partie. Von der Polizei begleitet, überquerten die Radfahrer an einer Brücke die A61 und folgten danach mehreren Kurven bis nach Fußgönheim. In diesem Bereich ist kein Mittelstreifen eingezeichnet. Häufig ist zu beobachten, dass Autofahrer zum Schneiden der Kurven verleitet werden. Weil die Straße auch von landwirtschaftlichem Verkehr genutzt wird, sind mehrere kleine Ausweichbuchten an der Strecke eingebaut.
„Autos fahren viel zu schnell“
Jürgen Wald aus Ruchheim beobachtet täglich viele Pendler, die die Straße als direkte Verbindung in die Stadt oder zur BASF nutzen. „Die Autos fahren viel zu schnell für die schmale, kurvige Strecke. Und sie ist nicht beleuchtet“, bemängelt er.
Bärbel Schneider-Wald hat ihrem Kind verboten, die Straße zur Schule nach Maxdorf zu nutzen, obwohl es die nächste Verbindung wäre. Auch für Radausflüge in die Pfalz wäre die L525 die direkte Route. Sie wird jedoch wegen ihrer Gefährlichkeit gemieden, die Bürger nehmen lieber Umwege in Kauf. Armin Winkler vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) Ludwigshafen sagt: „Mir liegen die Anliegen dieser Radfahrer am Herzen.“ Die Anbindung an die Nachbargemeinde müsse dringend verbessert werden.
Dezernent versteht die Kritik
Der Ludwigshafener Bau- und Umweltdezernent Alexander Thewalt (parteilos) versteht die Kritik. Er möchte, gerade im Hinblick auf das Erreichen von Klimazielen, eine höhere Priorisierung für Radwege erreichen. „Planungen zum Ausbau der A61 haben bereits begonnen“, sagt er. Da diese im Bereich des LBM liegen, könne er jedoch nicht abschätzen, wann die Arbeiten starten. „Es bietet sich an, in diesem Zug die Brücke zu verbreitern und einen Radweg an der Seite auszubauen“, sagt er. Ziel sollte es sein, den Ausbau in drei bis fünf Jahren zu schaffen. Thewalt weist jedoch auch auf die landwirtschaftlichen Flächen an der Seite der Strecke hin. „Um einen Radweg dort zu bauen, müssten zahlreiche Grundstücke erworben werden. Das kann sich erfahrungsgemäß in die Länge ziehen.“
Gespräche auch mit dem LBM
Fußgönheims Ortsbürgermeister Jochen Schubert (Freie Wähler) ist seit Jahren mit dem Ruchheimer Ortsvorsteher in Kontakt. In den Gremien ist der Ausbau regelmäßig Thema. „Es ist das letzte Stück, das uns als Radwegverbindung zu einer Nachbargemeinde noch fehlt. Sowohl der Ausbau nach Dannstadt als auch nach Ellerstadt oder Maxdorf ist fertiggestellt. Nur nach Ruchheim fehlt er noch“, ärgert er sich. Und das, obwohl in der Vergangenheit bereits Landrat Clemens Körner (CDU) angeschrieben worden und die Straße für das Förderprogramm prädestiniert sei, sagt er. Auch mit dem LBM-Leiter sei bereits gesprochen worden.
Thewalt zufolge sind Verkehrszählungen alleine nicht ausreichend. Vielmehr sei eine Prognose notwendig, wie sich der Verkehr entwickeln könnte. In diesem Fall schätzt er, dass die fünf- bis sechsfache Menge an Radfahrern erreicht werden könnte. Beim Land seien speziell Stellen für Pendlerradrouten geschaffen worden. Als Verwaltung würde er diesen Bereich gerne unterstützen.