Ludwigshafen „Beste Aussichten“

Kurz bevor die nächste Vorlesung beginnt, gönnt sich eine Gruppe Studenten noch einen Kaffee am Stand der „Redaktion vor Ort“, der gestern Station an der Hochschule gemacht hat. Gutes Zeitmanagement ist bei den Studenten gefragt. Ihr Stundenplan ist eng getaktet. Deshalb hat aus Mutterstadt nur kurz Zeit für einen Stopp bei der RHEINPFALZ. Ob sie die Zeitung kennt? „Klar, ich bin doch mit Nils Nager aufgewachsen“, sagt die 23-Jährige und lacht. Sie studiert Internationales Personalmanagement und weiß genau, was sie will: Einen Job in der Personalabteilung eines großen Unternehmens. „Ich studiere hier, weil es diesen internationalen Studiengang nur an ganz wenigen Hochschulen in Deutschland gibt.“ Bei der BASF hat sie schon Praxisluft geschnuppert. „Es wäre toll, dort einen Job zu bekommen“, sagt sie. Die Pfälzerin sieht sich nicht als typische Vertreterin der Generation Y – den jungen Leuten, die im 21. Jahrhundert aufgewachsen sind. Sie wohnt noch bei den Eltern. Doch der Auszug steht bald bevor. Dann absolviert die junge Frau zwei Auslandsemester in der Schweiz. Bei einem Autozulieferer schreibt sie ihre Master-Abschlussarbeit. Die Mutterstadterin schwärmt wie viele ihre Mitstudenten von der familiären Atmosphäre an der Ludwigshafener Hochschule. Die Gruppen in den Jahrgängen sind klein. „ Die Professoren können sich richtig gut um uns kümmern“, erzählt Marielle. Für (23) und (23) ist der Abschluss noch in weiter Ferne. Sie sind erst die zweite Woche an der Hochschule. Der Schwabe aus Heilbronn und der Deutsch-Grieche aus Bonn sind gerade nach Ludwigshafen gezogen. Der erste Eindruck von der Hochschule ist gut. Sie sind übers Internet auf Internationales Personalmanagement gestoßen und wollen beide später im Personalbereich arbeiten. Die Mischung aus Volks- und Betriebswirtschaftslehre, Recht und Englisch in ihrem Studium gefällt den beiden Neulingen. Für den ebenfalls noch nicht weit verbreiteten Studiengang Wirtschaftsinformatik hat sich entschieden. Die 24-Jährige wohnt in Mannheim und radelt nach Ludwigshafen. Die Alternativen sind nicht attraktiv: Mit dem ÖPNV braucht sie aus der Neckarstadt 50 Minuten, mit dem Auto gibt es Parkplatzprobleme an der Hochschule. Johann würde sich freuen, wenn der Posttunnel – die Verbindung vom Hauptbahnhof zum benachbarten Postgelände – wieder geöffnet würde, denn das würde viel Studenten, die den Nahverkehr nutzen, Zeit sparen. Ihr Mitstudent gefällt das Studienangebot auf dem Campus an der Blies. „Hier ist es familiär, man kennt sich – ganz anders als an einer großen Universität, wo es viel anonymer ist“, erzählt der 30-Jährige. Der Mannheimer hat zunächst eine Lehre als Grafiker gemacht. Doch die beschränkten Karriereaussichten und das eher niedrige Gehalt haben den jungen Familienvater dazu veranlasst, Wirtschaftsinformatik zu studieren: „Das ist einer der aussichtsreichsten Studiengänge mit sehr guten Jobaussichten.“ Die Mischung aus Betriebswirtschaftslehre und Informatik studiert auch aus Frankenthal. Er ist von Karlsruhe an die Hochschule Ludwigshafen gewechselt, weil hier die Professoren näher an den Studenten sind, findet der 27-Jährige. Kara hat eine Ausbildung zum IT-Systemkaufmann hinter sich, deshalb erschien ihm das Studium als sinnvolle Ergänzung, bedeutet es doch auch eine Menge Programmieren. Das schreckt den angehenden Wirtschaftsinformatiker nicht. „Ich habe meine Fachhochschulreife in Energiesystemtechnik gemacht, deshalb habe ich die Hochschule hier als gelungene Fortsetzung gesehen“, sagt der 20-jährige Kallstadter. An seinem Heimatort studiert . Der 27-Jährige ist Ludwigshafener und für Health Care Management eingeschrieben, der Studiengang dreht sich um wirtschaftliche Aspekte im Gesundheitswesen. Er ist Werkstudent und arbeitet parallel zum Studium schon bei einem Pharmaunternehmen in Mannheim. Das hilft bei der Finanzierung des Studiums. So verschiedenen die Studiengänge an der Hochschule sein mögen, alle jungen Leute auf dem Campus eint eines: Sie blicken voller Zuversicht in die Zukunft, denn ihre Aussichten auf einen Job nach dem Studium sind gut. (Fotos: Kunz)

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