Ludwigshafen Ludwigshafen: Adler kehrt auf Denkmal zurück

Auf dem Obelisken neben der protestantischen Kirche soll bald wieder ein Adler thronen. Archivfoto: Kunz
Auf dem Obelisken neben der protestantischen Kirche soll bald wieder ein Adler thronen. Archivfoto: Kunz

Im Ludwigshafener Stadtteil Ruchheim ist das Ende eines jahrelangen Streits um ein Denkmal vor der evangelischen Kirche in Sicht: Die Kirchengemeinde verzichtet auf einen Einspruch gegen eine Verfügung der Stadt. Diese hatte im September angeordnet, einen in den 1990er-Jahren von dem Obelisken gefallenen Adler wieder auf dessen Spitze setzen zu lassen.

Emotionaler „Adler-Streit“



Dekanin Barbara Kohlstruck (59) sagte am Montag, die Gemeinde habe die Widerspruchsfrist verstreichen lassen, weil die Landeskirche keinen Rechtsstreit riskieren wolle. Einen Einspruch hätte sie nicht genehmigt. In dem gut 6000 Einwohner zählenden Stadtteil – davon 1580 Protestanten – ist der „Adler-Streit“ seit Jahren ein sehr emotionales Thema. Zuletzt trat fast das komplette Presbyterium zurück, Pfarrerin Christine Dietrich wurde versetzt. Das Denkmal erinnert an Ruchheimer Teilnehmer des Deutsch-Französischen Kriegs. Nachdem die Figur heruntergefallen und zerstört worden war, hatte der Freundeskreis für Heimat- und Denkmalpflege eine Replik des Vogels anfertigen lassen. Die Kirchengemeinde um Pfarrerin Dietrich wollte die Figur allerdings nicht wieder aufs Denkmal setzen lassen, weil dieses kriegsverherrlichend sei.

OB Steinruck: Adler „untrennbar“ von Denkmal



Nun soll das Denkmal eine historisch einordnende Hinweistafel erhalten. Über den Textvorschlag der Stadt will das von der Landeskirche neu eingesetzte Presbyterium jetzt beraten. Für Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck (56, SPD) gehört der Adler „untrennbar“ zum Denkmal. Spielt das Wetter mit, soll es im Frühjahr vervollständigt werden. Die Kosten übernehmen laut OB die Heimat- und Denkmalfreunde.


x