Kreis Südliche Weinstraße Zur Sache II: Welche Ortschefs in der Verbandsgemeinde Bad Bergzabern wieder kandidieren
Am 26. Mai werden auch in der Verbandsgemeinde Bad Bergzabern die Wahlberechtigten in den 21 Ortsgemeinden dazu aufgerufen, für die nächsten fünf Jahre ihre Ortschefs zu wählen. Die RHEINPFALZ hat die Amtsinhaber gefragt, wer von ihnen erneut antreten möchte. Werner Dietrich (58), parteilos, seit 2008 Ortsbürgermeister in Barbelroth (620 Einwohner), sagt, dass er nicht mehr als Ortsbürgermeister zur Verfügung stehen werde. Die Entscheidung sei ihm nicht leicht gefallen. Es gebe jedoch viele Gründe. In den zehn Jahren seiner Amtszeit sei in Barbelroth viel erreicht worden. Lieber übergebe er ein gut bestelltes Haus als einen Scherbenhaufen. Ein Grund für den Verzicht sei die Zeit. Berufstätig, viele Hobbys und Verpflichtungen in den Vereinen, es werde immer schwieriger, jedem gerecht zu werden. Zudem werde er bald Opa. Matthias Ackermann (50, CDU), seit 2004 Ortsbürgermeister in Birkenhördt (660 Einwohner), stellt sich wieder dem Wähler-Votum. Er knüpft dies allerdings an die Bedingung, dass das derzeitige gute Team weiter zusammenbleibt. Nur mit einer guten Mannschaft sei es heute möglich, in einer Gemeinde Verantwortung zu übernehmen. Nein zu einer erneuten Kandidatur sagt Dirk Paulsen (58, CDU), seit 2014 Ortsbürgermeister in Böllenborn (215 Einwohner). Er nennt private Gründe für seinen Verzicht. Manfred Huckle (62), parteilos, seit der letzten Kommunalwahl Ortsbürgermeister in Dierbach (550 Einwohner), kandidiert wieder. Ihm mache das Ehrenamt sehr viel Spaß. Gemeinsam mit dem Rat wolle er noch einiges bewegen. Als Beispiele nannte er Neubaugebiet, Straßenausbau und Verbesserung des Handyempfangs. Reinhard Pelz (69, SPD) ist sich noch unsicher, ob er in Dörrenbach (900 Einwohner) wieder für das Amt des Ortsbürgermeisters, das er seit 2011 inne hat, antritt. Die Tendenz gehe derzeit zum Ja. Er möchte eine Reihe von Themen erfolgreich zu Ende bringen. Er nennt den Straßenbau, die Freihaltung des Wiesentals oder den schnellen Zugang zum Internet. Ein Wechsel an der Spitze steht im nächsten Jahr auch in der 815-Seelen-Gemeinde Gleiszellen-Gleishorbach an. Karl-Heinz Wegmann (66, CDU) war von 2004 bis 2009 und ist seit 2014 wieder Ortsbürgermeister und hat sich zum Verzicht auf eine erneute Kandidatur entschieden. 35 Jahre Kommunalpolitik seien genug. Künftig wolle er sich mehr um seine zwei Enkel kümmern, die von München in die Südpfalz ziehen. Der 46-jährige Bernd Hentschel (parteilos) ist seit vier Jahren Ortsbürgermeister von Hergersweiler (250 Einwohner). Die Frage, ob er wieder kandidiere, beantwortet er eher mit Nein. Es seien berufliche Gründe, die für die endgültige Entscheidung den Ausschlag geben werden. Wenn sich aber kein Kandidat finde, werde er sich noch einmal bereit erklären. Karl Hoffmann (CDU) ist seit 2009 Ortsbürgermeister in Kapellen-Drusweiler (knapp 1000 Einwohner). Mit 68 Jahren sieht er den Zeitpunkt für gekommen, dass „junges Blut“ in die Verantwortung kommt. Er werde deshalb nicht noch einmal kandidieren. Es sei eine schöne Zeit gewesen. Der Umbau der Wasgauhalle oder der Straßenausbau in Drusweiler seien herausragenden Projekte gewesen. Felix Schönung (48, FWG) ist als Nachfolger von Hermann Paul seit 2014 Ortsbürgermeister in Kapsweyer (950 Einwohner). Er sei noch in der Überlegungsphase und möchte seine endgültige Entscheidung erst nach weiteren Gesprächen bekanntgeben. In Klingenmünster (2400 Einwohner) gilt ein Wechsel an der Spitze als ganz sicher. Erwin Grimm (FWG) ist mit 75 Jahren der Senior unter den Ortsbürgermeistern in der Verbandsgemeinde. „Für mich ist die Zeit als Ortsbürgermeister abgelaufen. Der Entschluss ist unumstößlich.“ „Es gibt noch keine Entscheidung“, so die Aussage von Ralf Lorenz (52), parteilos, seit 2015 Ortsbürgermeister in Niederhorbach (480 Einwohner). Lorenz, der seine Kandidatur von verschiedenen Faktoren abhängig macht, war während der Legislaturperiode als Nachfolger von Walter Hoffmann gewählt worden, der im Juni 2015 zurückgetreten war. Rudolf Schwöbel (CDU), seit 2009 Ortsbürgermeister in Niederotterbach (330 Einwohner), beantwortet die Frage nach einer erneuten Kandidatur mit: „Ich weiß es noch nicht.“ Familiäre Gründe spielen bei seiner Entscheidung die wichtigste Rolle. Er glaubt, bis Ende des Jahres eine verbindliche Aussage treffen zu können. Irmgard Schreiber (64), parteilos, seit Mai 2006 Ortsbürgermeisterin in Oberhausen (480 Einwohner), wird nicht mehr kandidieren. Ihr Vater Friedrich Koch hat über viele Jahre als Ortsbürgermeister die Geschicke des Dorfes gelenkt. Es habe 2014 bei ihrer Wiederwahl festgestanden, dass es ihre letzte Amtszeit sei. „Es ist nicht mehr möglich, die Leistung der zurückliegenden Jahre zu erbringen“, sagt Schreiber. Sie freue sich schon darauf, mehr Freiraum zu haben. Sie sei zufrieden mit dem, was sie gemeinsam mit dem Rat erreicht habe. „Nach heutigem Stand werde ich im nächsten Jahr wieder kandidieren“, sagt Heinz Oerther (52, FWG), seit 2009 Ortsbürgermeister von Oberotterbach (knapp 1200 Einwohner). Dies dürfe allerdings nicht als endgültige Entscheidung gewertet werden. Er denke bei den Aufgaben an das Neubaugebiet Rotackerweg und den Breitbandausbau. Christian Burkhart (47, parteilos) hat seit 2015 das Amt des Ortsbürgermeisters von Oberschlettenbach, mit 140 Einwohnern kleinste Gemeinde im Landkreis, inne. „Nach heutigen Stand werde ich wieder antreten“, so Burkhart, dem das Ehrenamt Spaß macht. Mit Sorge beobachtet er Entscheidungen der „großen Politik“, die selbst Auswirkungen auf das kleine Dorf hätten. Roland Gruschinski (58, CDU)) seit 2014 Ortsbürgermeister von Pleisweiler-Oberhofen (830 Einwohner), will – falls er das Vertrauen der Bürger erfährt – weitermachen. Die Zusammenarbeit mit der FWG bereite ihm viel Freude und sei im Interesse der Gemeinde erfolgreich. Ziel sei, den Tourismus in dem anerkannten Erholungsort weiter zu stärken. Dieter Geißer (50, FWG) wird, „wenn ich gesund bleibe“, wieder als Ortsbürgermeister von Schweigen-Rechtenbach (1500 Einwohner) kandidieren. Ortsbürgermeister müsse man mit Herz und Seele sein. Diesem Anspruch wolle er weiter gerecht werden. Bisher sei schon einiges an Nachhaltigem auf den Weg gebracht worden. Er möchte mit dem Gemeinderat weiter an der Verbesserung des Ortsbildes arbeiten und ein Angebot zu barrierefreiem Wohnen bieten. Sarah Agné (33, parteilos), seit August Ortsbürgermeisterin von Schweighofen (580 Einwohner), möchte sich im Mai wieder zur Wahl stellen. Sie hatte sich gegen drei Mitbewerber auf Anhieb mit 55,9 Prozent der Stimmen durchgesetzt. Marc Steinbrecher (36, CDU) seit Beginn der laufenden Legislaturperiode Ortsbürgermeister in Steinfeld (1900 Einwohner), will seine Entscheidung Anfang Dezember bekanntgeben. Vorher wolle er keine Aussage machen. Volker Christmann (53, SPD) ist in seiner ersten Amtszeit Ortsbürgermeister von Vorderweidenthal (Einwohner 590). „Nach heutigem Stand bin ich bereit, im kommenden Jahr wieder zu kandidieren“, sagt Christmann. Man müsse allerdings beden-ken, fügt er hinzu, dass bis zur end-gültigen Entscheidung noch einige Monate Zeit seien und bis dahin noch neue Entscheidungskriterien hinzukommen könnten. „Ich habe viel Zeit, Kraft und Energie in den Umbau der alten Schule zum Bürgerhaus investiert. Ich würde das Projekt gerne zu Ende führen.“