Kreis Südliche Weinstraße Noch viele Fragen offen

Das Bad Bergzaberner Schloss ist nicht nur der Sitz der Verbandsgemeinde-Verwaltung, auch der Stadtbürgermeister hat dort sein B
Das Bad Bergzaberner Schloss ist nicht nur der Sitz der Verbandsgemeinde-Verwaltung, auch der Stadtbürgermeister hat dort sein Büro.

Es sei schon vor fünf Jahren klar gewesen, dass Fred-Holger Ludwig nur für eine Amtszeit zur Verfügung stehe, hatte CDU-Stadtverbandsvorsitzender Sebastian Kirchner am 13. September bei der Nominierung von Martin Wichmann betont. Er könne deshalb nicht verstehen, dass in der Stadt immer wieder spekuliert worden sei, dass Ludwig noch einmal fünf Jahre dranhänge. Der Stadtchef ist mittlerweile 72 Jahre alt. „Wir, das heißt die Stadtspitze und die CDU-Fraktion, haben in den vergangenen Jahren viel erreicht“, betont Ludwig. Bei der Nominierung Wichmanns sagte Ludwig aber auch: „Ich hätte mir gewünscht, dass wir mehr einstimmige Beschlüsse im Stadtrat gefasst hätten. Aber vielleicht gelingt das ja meinem Nachfolger.“ Ludwig lässt keinen Zweifel daran, dass er Wichmann, der unter seiner Ägide erster Beigeordneter war, für den geeigneten Nachfolger hält. „Die Akzeptanz von Martin Wichmann in der Stadt und der Verwaltung ist hoch, er hat das schwierige Bau-Dezernat in den letzten Jahren hervorragend geleitet“, lobt Ludwig seinen aktuellen Stellvertreter. Bei den Kommunalwahlen 2014 hatten die Bürger der Kurstadt tatsächlich die Qual der Wahl, konnten sie doch unter vier Kandidaten auswählen. Von den im Stadtrat vertretenen Fraktionen hatte nur die FWG keinen eigenen Kandidaten ins Rennen geschickt, sondern Rolf Enke von der SPD unterstützt. In der ersten Runde hatte Ludwig 49,14 Prozent der Stimmen erhalten, nur 26 Stimmen hatten damals zum Sieg gefehlt. Enke hatte 34,7 Prozent der Stimmen erhalten, auf Gerhard Rodrian (Grüne) waren 8,67 Prozent und auf Heike Grill 7,49 Prozent der Stimmen entfallen. Bei der Stichwahl gegen Enke triumphierte Ludwig dann mit 55,9 Prozent Stimmenanteil. Dass die Bergzaberner auch am 26. Mai unter vier Kanidaten auswählen können, ist derzeit eher unwahrscheinlich. Der SPD-Ortsverein hat eine Arbeitsgruppe unter Leitung des Ortsvereinsvorsitzenden Christian Heft gebildet, die sich mit dem Thema Stadtbürgermeister-Kandidat und Kandidatenliste für den Stadtrat auseinandersetzt. „Unser Ziel ist, einen eigenen Kandidaten ins Rennen zu schicken“, informiert Fraktionsvorsitzender Hans-Peter Geiger. Es habe inzwischen Gespräche mit potenziellen Kandidaten gegeben, es sei aber noch nichts in trockenen Tüchern. Einen Stadtbürgermeister-Kandidaten will die FWG auf jeden Fall stellen. „Wir sind mittendrin in der Diskussion“, sagt deren erster Vorsitzender Hermann Augspurger. Im Stadtrat sitzen aktuell vier FWG-Vertreter. „Es wird bei uns noch einige Zeit dauern, bis wir eine Entscheidung getroffen haben. Ich denke, dass wir im Januar oder Anfang Februar so weit sind.“ Augspurger überlegt auch noch, ob er sich zur Verfügung stellen will. „Ich bin so lange im Stadtrat, war Beigeordneter, da reizt das Amt schon.“ Aber die Arbeitsbelastung als Stadtbürgermeister schreckt ihn ab. Schließlich hat er mit seiner Getreidemühle und seinem Weingut schon genug Arbeit. „Mein Verstand sagt mir deshalb, es lieber nicht zu machen“, sagt Hermann Augspurger. Bündnis 90/Die Grünen werden voraussichtlich keinen Kandidaten ins Rennen um das Amt des Stadtoberhaupts schicken. „Es ist noch zu früh für eine endgültige Entscheidung. Man weiß ja nie, was noch alles passiert“, sagt Ursula Schulz, Fraktionsvorsitzende der Grünen im Stadtrat, „aber so wie es derzeit aussieht, werden wir niemand nominieren.“ „Wir haben uns noch gar nicht mit dem Thema Bürgermeisterwahl beschäftigt“, sagt Heike Grill, Vorsitzende des FDP-Stadtverbands und Stadträtin. „Ich habe mich zweimal zu Wahl gestellt, ob ich es ein drittes Mal mache, weiß ich noch nicht.“ Derzeit sei sie beruflich zu sehr eingespannt, um eine Kandidatur ernsthaft in Erwägung zu ziehen. „Aber es wäre gut, wenn mal eine Frau Bürgermeister werden würde“, meint Grill, „wir brauchen jemand an der Spitze der Stadt, der es kann.“ Voraussichtlich im Januar wird sich bei der FDP entscheiden, ob sie einen eigenen Kandidaten ins Rennen schickt.

Hört nach fünf Jahren Amtszeit auf: Fred-Holger Ludwig.
Hört nach fünf Jahren Amtszeit auf: Fred-Holger Ludwig.
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