Offenbach Wie das klimaneutrale Neubaugebiet aussehen soll

Das neue Wohngebiet soll auf einer Freifläche hinter dem Indoorspielplatz (im Hintergrund) entstehen.
Das neue Wohngebiet soll auf einer Freifläche hinter dem Indoorspielplatz (im Hintergrund) entstehen.

Hinter dem Offenbacher Queichtalbad soll in naher Zukunft ein neues Wohnviertel entstehen, das möglichst klimaneutral sein soll. Damit das gelingt, sollen bestimmte Vorgaben gemacht werden. Es soll mehr nötig sein als Fotovoltaikanlagen auf den Dächern.

Es ist noch lange nicht klar, wie die Kaufverträge für die Baugrundstücke für das geplante Neubaugebiet in Offenbach aussehen werden. Schließlich wird noch viel Wasser die Queich hinunterlaufen, bis sie unterschrieben sind und die Häuslebauer auf dem Areal hinter dem Queichtalbad loslegen können. Doch die Gemeinde hat bereits eine gewisse Vorstellung davon, wie sie das große Ziel „klimaneutrales Wohngebiet“ erreichen kann.

Eine neu gebildete Arbeitsgruppe wird sich nun im Zuge der Planung mit Details befassen. Die Ergebnisse sollen dann zum Teil mit in den Bebauungsplan für das Neubaugebiet Queichwiesen-Quartier aufgenommen werden. Manche Ideen müssen allerdings separat über eine Satzung geregelt werden, zum Beispiel der Wunsch, dass die Wärmeversorgung im Quartier über das Kalte Nahwärmenetz sichergestellt wird. Nach derselben Technik, auf die zurückgegriffen wird, um die Räume im neuen Verwaltungsgebäude der Verbandsgemeinde zu erwärmen oder im Sommer herunterzukühlen. Die Hauptleitung für das Wärmenetz wird bald bis kurz vor das Plangebiet verlegt.

Carsharing-Station denkbar

In den Kaufverträgen für die Grundstücke sollen Energiestandards für die Wohngebäude vorgegeben werden. Der Gemeinde schweben KfW-Effizienzhäuser 40 vor. Was heißen würde, dass in den Häusern der jährliche Energiebedarf maximal 30 Kilowattstunde pro Quadratmeter betragen dürfte. Geliebäugelt wird auch mit einer Grauwassernutzung. Dann würde das Wasser aus Dusche, Badewanne und Handwaschbecken in einer Anlage gesammelt und wieder aufbereitet werden.

Ziel ist auch, den Autoverkehr im Quartier möglichst gering zu halten. Denkbar wären zentrale Stellplätze und eine Carsharing-Station. „Die Straßenbreite soll bewusst geringgehalten und nach Möglichkeit als Mischverkehrsfläche beziehungsweise verkehrsberuhigter Bereich ausgebaut werden“, heißt es in der Vorlage, über die der Rat gesprochen hat.

Gemeinde als Projektentwickler?

Spannend wird die Frage rund um Lärmschutz sein. Schließlich wird das Quartier umgeben sein vom Indoorspielplatz im Osten, der Landesstraße im Norden und dem Schwimmbad im Westen. Ein Lärmgutachten ist beauftragt, liege aber noch nicht vor.

Die Arbeitsgruppe hat nun die Aufgabe, diese und andere Punkte rund um die ökologischen Rahmenbedingungen auszuarbeiten beziehungsweise deren Umsetzbarkeit zu prüfen. Was im Hintergrund auch geklärt werden muss, ist die Frage, ob die Gemeinde nicht als Projektentwickler fungieren möchte. Das hätte zwar den Vorteil, dass sie freie Hand hätte und dabei auch Einflussmöglichkeit auf den Verkaufspreis haben würde, die Baukosten aber zumindest teilweise vorfinanzieren müsste, was risikobehaftet sei.

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