Kommunalwahl/Annweiler Das sind die Kandidaten für die Trifelsstadt und ihre Stadtteile

2019 wollten vier Bewerber Bürgermeister der Trifelsstadt Annweiler werden. Diesmal gibt es nur eine Kandidatin.
2019 wollten vier Bewerber Bürgermeister der Trifelsstadt Annweiler werden. Diesmal gibt es nur eine Kandidatin.

Annweiler steuert darauf zu, erstmals eine Frau im Bürgermeisteramt zu bekommen. In den vier Stadtteilen treten am 9. Juni bekannte und neue Gesichter für die Ortsvorsteherposten an. Während es in einem Ortsbezirk keinen Bewerber gibt, buhlen in einem anderen gleich zwei Kandidaten um die Gunst der Wähler.

1219 verlieh Stauferkaiser Friedrich II. Annweiler die Stadtrechte. Damit ist die Trifelsstadt die zweitälteste Stadt der Pfalz. In jenen 805 Jahren lenkten ausschließlich Männer die Geschicke des Ortes – zumindest in der Spitzenposition. Nun könnte erstmals eine Frau Bürgermeisterin werden. Dass es so weit kommt, ist sehr wahrscheinlich. Denn nachdem Amtsinhaber Benjamin Seyfried nicht mehr kandidiert, wurde nur ein Wahlvorschlag für die Wahl am 9. Juni eingereicht – und zwar von einer Frau. Carmen Winter möchte die Nachfolge des Parteilosen antreten. Vor fünf Jahren hatten noch vier Kandidaten um das Amt gekämpft.

Carmen Winter
Carmen Winter

Die Christdemokratin ist seit 2019 im Stadtrat und Fraktionsvorsitzende, seit 2022 ist sie zudem als dritte Beigeordnete der Stadt für Bauhof, öffentliches Grün, Friedhöfe und Tourismus zuständig. Als Geschäftsführerin des Friseursalons Winter kennt sich die 62-Jährige mit Finanzfragen aus, was angesichts der chronischen Geldnot Annweilers ein bestimmendes Thema bleiben dürfte. Politisch hat die Annweilerer CDU ihre Position in der Mitte vor zwei Jahren mit ihrem Ausstieg aus der Koalition mit FWG und FDP deutlich gemacht. Als die alten Grabenkämpfe zwischen jenen und dem SPD/Grünen-Lager, besonders hinsichtlich der Finanzpolitik und der Trifels Natur wieder aufflammten, kehrte die CDU den Maximalpositionen den Rücken, wodurch die Koalition ihre Mehrheit im Rat einbüßte. Winter, die auch aktives Mitglied des Vereins Zukunft Annweiler ist, will die Menschen überparteilich zusammenbringen, wie sie sagt.

Zwei Amtsinhaber wollen es erneut wissen

Nur in drei der vier Stadtteile Annweilers gibt es Bewerber für den Ortsvorsteher-Posten. In Gräfenhausen kandidiert Amtsinhaber Andreas Hauck. Der Parteilose lenkt seit 2018 die Geschicke des Stadtbezirks. Damals gab es eine vorgezogene Wahl, nachdem Ortsvorsteherin Sonja Keßler aus beruflichen Gründen zurückgetreten war. Bei der Kommunalwahl im Jahr darauf war er wiederum einziger Kandidat und wurde im Amt bestätigt. Der 63-jährige Berater für Verfahrenstechnik gehört seit 2014 dem Ortsbeirat an.

Andreas Hauck
Andreas Hauck

Auch in Queichhambach strebt Amtsinhaberin Alexandra Schnetzer eine zweite Amtszeit an. Die 54-Jährige wurde 2019 vom Ortsbeirat ins Amt gehoben, nachdem bei der Kommunalwahl kein Bewerber angetreten war. Ihr Vorgänger Manfred Müller hatte sich nach 25 Jahren im Amt nicht mehr zur Wahl gestellt. Schnetzer blickte damals bereits auf zehn Jahre Erfahrung im Ortsbeirat zurück. Die Ortsvorsteherin arbeitet in einer Zahnarztpraxis in Annweiler und will ihre angestoßenen Projekte wie den Wohnpunkt RLP fortführen.

Alexandra Schnetzer
Alexandra Schnetzer

Zwei Bewerber in Bindersbach

Nachdem der seit 2014 amtierende Ortsvorsteher Dieter Götten aus Alters- und gesundheitlichen Gründen nicht mehr kandidiert, buhlen in Bindersbach nun zwei Bewerber um die Wählergunst. Beide geben an, von Mitbürgern darauf angesprochen worden zu sein, ihren Hut in den Ring zu werfen, woraufhin sie sich zu dem Schritt entschlossen. Dirk Jost ist ein waschechter Bindersbacher. Der 57-Jährige ist in dem Stadtteil aufgewachsen und hat, bis auf eine kurze Unterbrechung, immer dort gelebt. „Ich habe eine große emotionale Bindung zu meinem Heimatdorf“, sagt der Bauleiter bei einem Haustechnik-Planungsunternehmen in Karlsruhe.

Dirk Jost
Dirk Jost

Schon seit Kindestages eng mit Bindersbach verbunden ist auch Martin Thomas, auch wenn dieser erst 1998 von Landau in den Annweilerer Ortsteil gezogen ist. Dort lebten seine Großeltern, bei denen er viel Zeit verbrachte und deren Haus er nach deren Tod übernahm. Der 54-Jährige arbeitet im Familienunternehmen, das in dritter Generation mit Obst und Gemüse handelt.

Thomas Martin
Thomas Martin

Beide Kandidaten gehören keiner Partei an. Dirk Jost war bisher noch nicht politisch tätig. Martin Thomas gehört seit neun Jahren dem Ortsbeirat und seit fünf Jahren dem Stadtrat an. Sein Augenmerk liege darauf, dass von Götten in den vergangenen Jahren Erreichte zu erhalten. „Persönlich würde ich gerne ein Beweidungsprojekt anschieben.“ Dirk Jost steht den Programmen aller demokratischen Parteien, außer der AfD, positiv gegenüber, wie er sagt.

Kein Kandidat in Sarnstall

In Sarnstall hatte der seit zehn Jahren amtierende Ortsvorsteher Thomas Walter im März angekündigt, nicht erneut zu kandidieren und seine Mitbürger ermutigt, sich für das Amt zu bewerben. Allerdings wurde kein Wahlvorschlag eingereicht, was bedeutet, dass sich der künftige Ortsbeirat mit der Führungsfrage auseinanderzusetzen hat.

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