Kreis Kaiserslautern Das Ende eines Lebensabschnitts

Abschiedsstimmung herrschte beim Neujahrsempfang der Ortsgemeinde Schwedelbach im Bürgerhaus. Dieter Hirsch (SPD), der 20 Jahre das Amt des Ortsbürgermeisters inne hatte und bei den Kommunalwahlen am 26. Mai nicht mehr kandidieren wird, schaute in seiner Neujahrsrede zurück.

Mit den Worten „I have a dream“ – „Ich habe einen Traum“ – begann der scheidende Schwedelbacher Ortsbürgermeister Dieter Hirsch seine Neujahrsrede. Er übertrug den Satz von Martin Luther King auf die Kommunalpolitik: „Es gäbe keine Träume, wenn es nichts zu verbessern gäbe; keine Visionen, wenn da keine Schwierigkeiten, Probleme und Hindernisse wären. Wovon sollte der Mensch überhaupt noch träumen, wenn alles bereits verwirklicht wäre?“, fragte Hirsch. Er selbst hat in den vergangenen 20 Jahren als Ortsbürgermeister viele Projekte angestoßen, die auch verwirklicht wurden, anderes lief nicht so wie geplant. Daran erinnerte er in seiner Rückschau ebenso wie an die schönen Momente, die das Gestalten der Kommunalpolitik mit sich gebracht habe. Abschied zu nehmen und Verantwortung abzugeben, sei „ein eigenartiges Gefühl – nach 50 Berufsjahren und mehr als 30 Jahren in der Gemeindearbeit“, sagte Hirsch. Einmal aber komme der Tag. Bei ihm werde das Ende Juni der Fall sein. Für ihn gehe damit ein wichtiger Lebensabschnitt zu Ende. „Schwedelbach war meine Arbeit, mein Leben.“ Jetzt, mit 72 Jahren und nach intensiven Jahren als Ortsbürgermeister, merke er „einen gewissen Verschleiß“. Bedauerlicherweise habe er auch in Schwedelbach in letzter Zeit beobachten können, dass viele Menschen egoistischer und aggressiver geworden seien. Für sie sei nicht mehr das Gemeinwohl wichtig, sondern es zählten nur eigene Interessen, etwa nach der Devise: „Ich fahre so schnell, wie ich will, ich parke, wo ich will und lasse meinen Hund sein Geschäft überall verrichten.“ Für die Zukunft forderte er die Bürger auf, sich rege am Dorfleben und aktiv an der Gestaltung des Orts zu beteiligen. Finanziell sei Schwedelbach für die Zukunft gut gerüstet. Eine Million Euro lägen auf dem Sparbuch. Für 2019 stünden die Fortschreibung des Flächennutzungsplans, der weitere Umbau und die Sanierung des Bürgerhauses, der Ausbau der Flurstraße sowie Planungen und Umgestaltungen für Friedhof und Spielplätze an. Eine weitere wichtige Aufgabe sei die Erhaltung und Pflege der gemeindeeigenen Immobilien. Eine große Herausforderung nannte Hirsch die Belebung des Ortskerns. Er mahnte, Plätze für Jugend und Senioren zu schaffen. Auch die Kulturveranstaltungen sollten weiter angeboten werden. Eine gute Zusammenarbeit bestehe mit den Vereinen, Organisationen und Unternehmern im Ort. Einen besonderen Dank sprach Hirsch den ehrenamtlichen Helfern aus, die sich täglich für andere einsetzten. „Unsere Gesellschaft lebt von ihrem Engagement.“ Für Musik sorgten Jessica Riemer am Klavier und Sängerin Maria Epifanova.

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