Sembach Tötungsdelikt in Sembach: Opfer von 15 Schüssen getroffen
SEMBACH. Die Frau, die nach ersten Ermittlungen am vergangenen Donnerstag von ihrem Ehemann in Sembach erschossen wurde, ist von 15 Schüssen getroffen worden. Mindestens einer der Schüsse war nach dem vorläufigen Ergebnis der Obduktion auch die Todesursache, teilt die Staatsanwaltschaft Kaiserslautern mit.
Die leblose Frau hatten Rettungssanitäter morgens in einem von zwei Unfallwagen in der Hauptstraße gefunden. Ein automatisches Notfallsystem in einem der Fahrzeuge hatte den Rettungseinsatz ausgelöst. Die 48-Jährige hatte mehrere Schusswunden, Wiederbelebungsversuche durch den Rettungsdienst blieben erfolglos. Nachdem die Polizei in dem zweiten Unfallwagen, einem Mercedes, eine Pistole gefunden hatte, nahm sie den 57-jährigen Ehemann als Tatverdächtigen fest. Der Mann hatte die Tat im Wesentlichen eingeräumt.
Herkunft der Schusswaffe unbekannt
Wie sich der Unfall zwischen dem Smart, in dem die Frau saß, und dem Mercedes genau ereignet hat, ist noch nicht bekannt. Dies wird derzeit noch ermittelt. „Der Sachverständige war am Tatort, die Fahrzeuge sind beschlagnahmt und werden untersucht. Ein Ergebnis liegt noch nicht vor“, so die Staatsanwaltschaft. Auch wo der Mann die Schusswaffe her hatte, wird noch ermittelt. Diese sei nicht registriert. Der Beschuldigte, der sich nach wie vor in Untersuchungshaft befindet, sei auch nicht im Besitz einer waffenrechtlichen Erlaubnis. Das gemeinsame Kind werde derzeit vom Jugendamt betreut. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft lebte das Paar getrennt. Die 48-Jährige hatte zuvor gegen ihren Ehemann eine familiengerichtliche Verfügung nach dem Gewaltschutzgesetz, also ein Annäherungsverbot, erwirkt.
„Geschockt und fassungslos“ fasst Ortsbürgermeister Fritz Hack (SPD) die Stimmung im Ort zusammen. Das Ehepaar habe erst seit ein paar Jahren dort gewohnt, sehr zurückgezogen gelebt und kaum Kontakt zu den Einheimischen gehabt. Sie seien auch nicht in einem der Vereine aktiv gewesen. Jetzt seien an dem Wohnhaus des Ehepaars die Rollläden heruntergelassen.
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